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Zwölfuhrläuten Bad Aibling in Oberbayern

Die sehr ansehnliche Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt steht exponiert über Bad Aibling am Hofberg im Rosenheimer Land. Schon im Jahr 804 ist hier ein Königshof und 927 eine Kapelle als Eigenkirche der Salzburger Erzbischöfe genannt.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 06.01.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Bad Aibling in Oberbayern

Als der gotische Vorgängerbau die Gläubigen nicht mehr fassen konnte, war guter Rat teuer. Er kam von Johann Michael Fischer. Der berühmte Baumeister aus der Übergangszeit vom Barock zum Rokoko sprach sich für einen Anbau nach Westen aus und machte einen Plan. Diesem folgte um das Jahr 1755 mit Akribie der in der Gegend wohlbekannte Baumeister Abraham Millauer. Darüber hinaus ließ er die Gewölberippen entfernen und hüllte den Raum in ein festliches Rokokogewand.
Am prächtigen Stuck mit Pflanzenmotiven zwischen Muschel-Dekoration, fein geschwungenen Bandeln, Blüten und Laubwerk arbeiteten der ortsansässige Thomas Schwarzenberger sowie Johann Georg Funck und Johann Martin Pichler.
Die Deckengemälde schuf der Münchner Hofmaler Johann Martin Heigl. Darunter thront im Hochaltar eine Muttergottes aus der Zeit um 1480.

Glocke aus dem 16. Jahrhundert

Fünf Glocken schwingen im barocken Kuppelturm. Trotz unterschiedlicher Gießer und Entstehungszeiten verbindet sich das Geläut zu einem harmonischen Klang. Die große Glocke ist eines der wenigen erhaltenen Werke von Ulrich Kortler in München aus dem Jahr 1894.
Ebenfalls von Münchner Meistern stammen die sehr alten Exemplare aus den Jahren 1518, 1668 und 1738. Viel später, am 18. Januar 2019, wurde die kleinste Glocke bei Rudolf Perner in Passau gegossen.


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