Zwölfuhrläuten Enkering in Oberbayern
Wer auf der A 9 Richtung Nürnberg die Anschlussstelle Altmühltal passiert, nimmt auf der linken Seite nur flüchtig die rund 500 Meter hohen Bergkuppen von Schellenberg und Schlossberg mit der Ruine Rumburg wahr, dem Wahrzeichen von Enkering.
Das Dorf - erstmals in einer Schenkungsurkunde vom 26. Juli 900 als "Antkeringa" genannt - liegt malerisch eingebettet im Tal des klaren Flüsschens Anlauter.
Barocke Innenausstattung
Die ehemalige Burg Rumburg entstand im 14. Jahrhundert. Sie sollte Zentrum einer Stadt mit dem Namen "Rumburg" werden - doch es kam nicht dazu. 1374 verlieh Kaiser Karl IV. dem Regensburger Bischof Heinrich IV. von Absberg das Recht, Enkering zu befestigen, einen Wochenmarkt abzuhalten und eine Richtstätte zu gründen.
Die Kirche St. Ottmar wurde 1617 erbaut, aber der wehrhafte Turm und die hohe Kirchhofmauer lassen eine längere Geschichte erahnen. Der Innenraum besitzt eine hervorragende barocke Ausstattung. Der Bandwerkstuck an der Decke von Franz Xaver Horneis rahmt die Fresken von Joseph Dietrich ein und stellt Szenen des Kirchenpatrons dar, der auch am Hochaltar aus der Zeit um 1700 einen prominenten Platz einnimmt. Eine spätgotische Madonna und der heilige Augustinus am Schalldeckel der Kanzel gehören zu weiteren Sehenswürdigkeiten der Enkeringer Kirche.
Kleines Glöckchen über 600 Jahre alt
Im niedrigen Ostturm mit Treppengiebel – der in seinem Erdgeschoss den Altarraum birgt - hängt ein reizvolles, vierstimmiges Geläute. Die große Glocke goss 1742 Mathias Perner in Eichstätt, die beiden mittleren Friedrich Wilhelm Schilling 1957 in Heidelberg und das kleine Glöcklein, dessen Gießer unbekannt ist, lässt bereits seit über 600 Jahren seine eherne Stimme durch das Tal der Anlauter schallen.