Zwölfuhrläuten Eresing in Oberbayern
In der voralpinen Hügellandschaft unweit des Ammersees und nahe der bekannten Erzabtei St. Ottilien liegt Eresing im Landkreis Landsberg am Lech. Reihengräberfunde aus dem 6. Jahrhundert deuten eine frühe Besiedlung an. Die erste urkundliche Erwähnung weist in das Jahr 1126.
Inmitten von Eresing liegt erhöht die Pfarrkirche St. Ulrich, die mit dem Pfarrhaus und der Mariensäule ein ansehnliches, historisches Ensemble bildet. Das Langhaus des Barockbaus, der im Chor und Turm noch gotische Elemente integriert, entstand ab 1618. Joseph Schmuzer schuf 1718 den Turmaufsatz mit der Zwiebelhaube.
Festlicher Kirchenraum
Um 1756/57 wurde die Kirche umfassend umgebaut. Nach Plänen von Dominikus Zimmermann erhöhte man die Langhauswände und fügte die für den Baumeister charakteristischen dreiteiligen Fenster ein.
Das Innere beeindruckt mit einer überaus qualitätvollen Ausstattung. Zimmermann schuf zusammen mit dem Stuckator Nicolaus Schütz und dem Freskanten Franz Martin Kuen einen geistlichen Festsaal. Die Fresken nehmen vor allem den Kirchenpatron in den Blick: Während das Hauptfresko die Schlacht auf dem Lechfeld mit Bischof Ulrich vor der Stadt Augsburg zeigt, widmet sich das Chorfresko Ulrich als Fürbitter der Gemeinde.
Den viersäuligen Hochaltar schuf Jörg Pfeiffer 1687. Auch hier ist das Altarblatt eines unbekannten Meisters dem Kirchenpatron gewidmet. Im Oberteil steht eine spätgotische Madonna.
"Gnadenvolles Kruzifix"
Sehenswert sind auch die Bruderschaftskapelle, die ab 1618 für die Eresinger Heiligtümer errichtet wurde, sowie die Unterkirche, deren "gnadenvolles Kruzifix" ehemals zahlreiche Wallfahrer anzog.
Das vierstimmige Geläut - mit Glocken aus den Gießereien Hamm und Perner - scheint den festlichen Charakter des Kirchenraumes aufzunehmen, passend zum Ulrichsjahr, das heuer begangen wird.