Zwölfuhrläuten Garmisch in Oberbayern
Im Herzen des Werdenfelser Landes, eingebettet in das Ammer-, Ester- und Wettersteingebirge liegt Garmisch. Es bildet zusammen mit Partenkirchen eine politische Gemeinde mit etwa 26.000 Einwohnern und zählt zu den beliebtesten Urlaubsmetropolen Bayerns.
Erstmals wird Garmisch im Jahre 802 namentlich fassbar. Bis zur Säkularisation gehörte es zum Hochstift Freising. Schon 1288 ist eine Martinskirche erwähnt. Um diese Zeit wurde der bestehende Bau durch einen frühgotischen ersetzt, der Turm mit seinen romanischen Schallöffnungen blieb jedoch erhalten.
Barockes Schmuckstück
Im 18. Jahrhundert war St. Martin für die Gemeinde viel zu klein geworden. Daher entschloss man sich zu einem großzügigen, barocken Neubau mit Zwiebelturm an neuer Stelle - der heutigen Ortsmitte. Josef Schmuzer errichtete ihn zwischen 1730 und 34. Die Deckengemälde und Fresken schufen Matthias Günther und Franz Zwinck.
Glocken hört man bis hinauf zur Zugspitze
Besonders bemerkenswert ist die Garmischer Glockengeschichte. Die jüngere beginnt mit dem Verlust der Glocken im Zweiten Weltkrieg. Nur die alte "Rudorffer" Glocke von 1513 durfte bleiben. 1946 wurden sechs neue Eisenhartgussglocken gekauft, deren Klang und Haltbarkeit allerdings unbefriedigend erschien. Eine Sammlung ermöglichte schon 1958 ein neues, klangschönes Bronzegeläute von stattlicher Größe, gegossen in Erding.
2012 goss Grassmayr in Innsbruck drei neue Glocken für Alt-St. Martin. Ihr Klang nimmt Bezug auf die Glocken der neuen Pfarrkirche und ergänzt ihr Geläut zu einem gewaltigen, zwölfstimmigen Chor, der hinauf klingt bis zum Gipfel der Zugspitze.