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Zwölfuhrläuten Grainau in Oberbayern

Grainau liegt gewissermaßen auf dem Weg zum höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze. Nicht nur Urlauber kommen deshalb gerne hierher. Manchmal sind es auch Brautpaare, die den Wunsch haben, sich in einem der Gotteshäuser des Tals trauen zu lassen.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 26.09.2021 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Grainau in Oberbayern

Eines davon ist die evangelische Erlöserkirche, deren Grundsteinlegung anno 1960 erfolgte. Der Schöpfer und Kirchenarchitekt Olaf Gulbransson wollte jedoch nicht in erster Linie eine Hochzeitskirche für den einmaligen Gebrauch schaffen, sondern ein Gotteshaus, das Mittelpunkt einer lebendigen Gemeinde ist und der Intention des Gottesdienstes entspricht. Für ihn gehört dazu die behutsame Eingliederung in die bestehende Landschaft.

Auch Witwe von Gulbransson gestaltete mit

Wer am Vorplatz der Kirche steht, genießt die Ansicht vor der Silhouette des Waxenstein-Massivs, das den Ort prächtig überragt. Der schlanke, runde Turm bildet einen besonderen Blickfang und steht wie eine Achse zwischen Kirche und Pfarrwohnung. Das im Jahr 2000 erneuerte Kirchendach erinnert optisch an ein Zelt. Mit bescheidenem Stolz fügt sich das Gebäude in diese großartige Gebirgs- und Wohnlandschaft ein.
Wer die Kirche betritt, wird feststellen, dass kein Mittelgang die Gemeinde trennt. Altar, Kanzel und Taufstein bilden eine räumliche Nähe – alles nach der Idee des Baumeisters. Die Gänge führen hin zu Kanzel und Taufstein. Die Antependien an Altar und Kanzel hat die Witwe des Architekten geschaffen, Inga Gulbransson. Ihr Mann hat die Vollendung dieser eindrucksvollen Kirche 1962 nicht mehr erlebt. Ein Jahr zuvor ist er tödlich verunglückt.

Drei Bronzeglocken aus dem Jahr 1961 schicken ihren Klang in den Stimmungen gis, h und cis aus den schlanken Schallfenstern der Glockenstube und laden ein, diesem ansprechenden, modernen Sakralbau zu Gottesdienst und Gebet einen Besuch abzustatten.


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