Zwölfuhrläuten Haimhausen in Oberbayern
Haimhausen am Nordende der Münchner Schotterebene im Dachauer Land wird schon anno 772 als "Hemminhusir" - "bei den Häusern des Haimo" erwähnt. Um 900 hören wir von einem Gotteshaus, und es ist anzunehmen, dass neben einem Königsgut auch ein geistlicher Mittelpunkt entstand.
Die spätere Hofmark ist seit dem 13. Jahrhundert eng mit dem Haus Wittelsbach verbunden. Wolfgang Viepeck war Pfleger von Haimhausen und als Kanzler von Landshut im Dienst von Herzog Albrecht V.
Herzog Wilhelm V. verlieh 1590 dessen Sohn Theodor die Hofmark Haimhausen, dessen Geschlecht in den Reichsgrafenstand aufstieg und sich fortan "Reichsgrafen von Haimhausen" nannte. Victoria von Butler-Haimhausen ging als Gründerin der Behinderteneinrichtung von Schönbrunn in die Geschichte ein.
Barockes Pfarrhaus
Die Pfarrkirche St. Nikolaus steht auf einer Anhöhe über der Amper und grüßt weit ins Dachauer Land. Teile des Turms mit der kupfergrünen Kuppel stammen noch aus der Gotik. Das Kirchenschiff entstand nach 1698 im barocken Stil, nach diversen Umgestaltungen im Innern kam zuletzt ein neues Gewölbe hinzu.
Neben der Kirche steht das Pfarrhaus aus der Zeit um 1800, in barockem Rot ein wahrer Blickfang.
Harmonisches Glockenquartett
1939/40 wurden drei Glocken für Kriegszwecke eingezogen. 1949 goß Ludwig Will zur verbliebenen alten Glocke drei neue. Die fast zweieinhalb Tonnen schwere Christkönigs-Glocke dürfte die größte jemals in seiner Werkstatt gegossene sein und lässt in Moll-Oktav-Stimmung das eingestrichene c erklingen. Zum Abschluss der aufwändigen Kirchenrenovierung erklingt das Quartett dank neuen Glockenstuhls in Holz harmonischer denn je.