Zwölfuhrläuten Ismaning in Oberbayern
Ismaning, im Norden von München gelegen, ist ein sehr alter Ort. Schon im 6. Jahrhundert lag dort eine bajuwarische Siedlung. 809 wird der Name im Zug einer Rechtsstreitschlichtung durch Bischof Atto urkundlich erwähnt.
1319 verkaufte der Herzog von Bayern und spätere deutsche Kaiser Ludwig der Bayer einige Ortschaften, darunter Ismaning, an das Hochstift Freising gegen "hundert March lotrings silber". Damit entstand die Grafschaft auf dem "Yserrain" als geschlossenes Herrschaftsgebiet der Freisinger Bischöfe.
1530 übernahm Bischof Philipp von Freising von den Haushaimern, einem Freisinger Domherrengeschlecht, deren Ismaninger Landsitz und erbaute ein Renaissanceschloss. Aus der Grafschaft Yserrain wurde die Reichsgrafschaft Ismaning.
Im Dreißigjährigen Krieg fielen schwedische Truppen plündernd und brandschatzend in Ismaning ein. Mehr als die Hälfte der Bewohner starb in der Folgezeit an der Pest. 1803 beendete die Säkularisation die fast 500-jährige Ära der Freisinger Fürstbischöfe. Ismaning kam zum Kurfürstentum Bayern.
Zweistimmiges Geläut
Heute verfügt die Gemeinde abseits der Durchgangsstraße über eine ansprechende, historisch gewachsene Mitte, geprägt von der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist. Unweit davon sitzt auch das evangelische Gemeindezentrum.
Am 1. Januar 1976 wurde die Pfarrei Ismaning-Unterföhring gegründet. Erste Gottesdienste gab es schon in den zwanziger Jahren. 1951 stellte die politische Gemeinde den Schloss-Pavillon für Gottesdienste zur Verfügung. Seit 1975 besteht ein Gemeindehaus am Kirchplatz.
Die neue Gabrielkirche wurde am Pfingstsonntag 2009 feierlich eingeweiht. Im freistehenden Turm läuten zwei Bronzeglocken, die auf das nahe Geläut der katholischen Kirche abgestimmt sind und bei besonderen Anlässen auch harmonisch miteinander läuten.