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Zwölfuhrläuten Kiefersfelden in Oberbayern

"Kiefer" sagen kurz und bündig die Einheimischen, wenn sie von ihrem Ort im Inntal direkt an der Grenze zu Tirol nahe Kufstein sprechen. Kiefersfelden liegt 484 Meter über dem Meer und die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist mit 1.852 Metern der Große Traithen.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 01.01.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Kiefersfelden in Oberbayern

Schon aus dem 4. Jahrtausend vor Christus finden sich Zeugnisse menschlichen Lebens. Später hinterließen die Römer ihre Spuren – zum Beispiel mit einer aufwendigen Straße durch das Inntal. Sie nutzen auch den Inn für regen Schiffsverkehr. Im 6. Jahrhundert kamen dann die Bajuwaren und in einem Güterverzeichnis des Klosters Herrenchiemsee wird Kiefersfelden zum ersten Mal 1135 als "Chiverinesvelt" genannt. Heute ist der Ort bekannt wegen seiner 1618 gegründeten Ritterspiele, die alljährlich im ältesten Volkstheater Deutschlands mit Drehwänden über die Bühne gehen.

Gotische Kirche wurde zu klein

Die alte gotische Heiligkreuzkirche am Buchberg taucht schon in der Conradinischen Matrikel auf, dem ältesten Verzeichnis der Kirchen des Bistums Freising. Weil sie für den stark angewachsenen Ort viel zu klein wurde, baute man unterhalb Anfang des 20. Jahrhunderts ein neues, repräsentatives Gotteshaus. Einen Zentralbau über Kreuzgrundriss, der nach Plänen von Johann Baptist Schott im Stil des Neubarock 1904 bis 1905 errichtet werden konnte. Bemerkenswert ist neben dem prachtvollen Hochaltar aus Marmor das Deckengemälde von Waldemar Kolmsperger, das die Verherrlichung des Kreuzes Christi zeigt und damit Bezug auf das Patrozinium nimmt.

Der Westturm mit welscher Haube und Laterne birgt vier klangvolle Bronzeglocken von 1950 aus der Erdinger Glockengießerei. Sie tönen in Salve-Regina-Motiv-Stimmung c - dis - fis -gis und haben heute Nacht auch das neue Jahr feierlich eingeläutet.


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