Zwölfuhrläuten Kleinhelfendorf in Oberbayern
Das Pfarrdorf Kleinhelfendorf liegt in der Gemeinde Aying im südöstlichen Landkreis München. Nach der sogenannten "Vita Haimrami" des Bischofs Arbeo von Freising – einer Lebensbeschreibung – soll hier der heilige Emmeram im Jahr 652 auf seinem Weg nach Rom getötet worden sein.
Die so genannte Marterkapelle erinnert noch heute mit einer sehr eindrucksvollen Darstellung an diese Geschichte. Später, im 8. Jahrhundert, entstand im Ort eine Taufkirche, die dann in der Romanik durch ein Gotteshaus aus Tuffquadern ersetzt wurde.
Üppiger geometrischer Stuck
Spuren davon sind noch immer erhalten, vor allem ein Rundbogen- und Zahnschnittfries. 1649/50 kam es zu einem Neubau des Langhauses, dann wurden die Mauern von Chor und Langhaus erhöht und neu eingewölbt. Zwischen den Wandpfeilern sind die oben und unten abgerundeten Fenster platziert, über dem Gesims öffnen sich runde Okuli.
Üppig ist der farbige, mit figürlichen und sehr plastischen Motiven kombinierte, geometrische Stuck, der Ende des 17. Jahrhunderts – vermutlich in zwei Phasen - von Stuckateuren aus Schliersee geschaffen wurde. Der Hochaltar mit der Jahreszahl 1679 präsentiert eine monumentale Sitzfigur des heiligen Emmeram, die ins späte 15. Jahrhundert datiert und Erasmus Grasser zugeschrieben wird. Ein Holzrelief mit der Darstellung des Marientodes im Altarraum stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. Bei der heiligen Anna aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts könnte es sich um eine Arbeit des bekannten Meisters Franz Xaver Schmädl handeln. Beachtung verdient auch das Vortragekreuz mit beweglichen Armen sowie der Taufstein aus Rotmarmor aus spätgotischer Zeit.
In der achtseitigen Glockenstube des Zwiebelturms hängt ein vierstimmiges Bronzegeläute mit der Tonfolge des - es - ges - b.