Zwölfuhrläuten Kraiburg am Inn in Oberbayern
Fünf klangvolle Bronzeglocken schallen an hohen Feiertagen über den Markt Kraiburg am Inn und verschaffen so der Bartholomäuskirche besonderes Gehör. 1986 konnte - dank einer großzügigen Spende - das ehemalige Stahlgeläute aus der Nachkriegszeit durch neue Glocken aus Passau ersetzt werden.
Kraiburg am Inn mit seinen knapp 4.000 Einwohnern – im Südwesten des Landkreises Mühldorf gelegen – war seit 1100 Sitz der Grafen von Kraiburg, die auf einem Hügel hoch über dem Ort ihre einst mächtige Burg hatten. Heute bestimmen Häuser im Inn-Salzach-Stil das Bild um den malerischen Marktplatz mit der stattlichen Pfarrkirche.
Gotischer Turm bei Neubau übernommen
Eine Bartholomäuskapelle wird bereits 1370 erwähnt, später errichtete man eine gotische Hallenkirche, die im 17. Jh. barockisiert wurde. 1876 erfolgte die Erhebung zur selbständigen Pfarrei. Der erste eigene Pfarrer, Prälat Josef Krandauer, hatte bald den Wunsch nach einer Erweiterung und zeitgemäßen Ausstattung der Kirche, doch dann entschloss man sich zu einem völligen Neubau. Die Pläne für den neuromanischen, dreischiffigen Backsteinbau lieferte der Architekt Fritz Steinhäuser. Von der alten Kirche hat er den gotischen Turm übernommen und mit einem neuen Obergeschoss mit Pyramidendach ergänzt. Nach kurzer Bauzeit feierte man am 30. Juli 1893 Kirchweih.
Lourdeskapelle im Altarraum
Die Ausmalung besorgte der Redemptoristenpater Max Schmalzl, der an den beiden Seitenflanken und in der Apsis zahlreiche Heilige der Kirchengeschichte darstellte mit Christus, Maria und Johannes dem Täufer im Zentrum. Wegen ihrer Größe und der frühen Entstehungszeit nimmt die große Lourdeskapelle an der Südseite des Altarraumes eine besondere Stellung ein.
Die Kraiburger Pfarrkirche ist ein sehenswertes Gesamtkunstwerk des 19. Jahrhunderts und es lohnt sich, ihr und dem freundlichen Marktort einen Besuch abzustatten.