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Zwölfuhrläuten Lampferding in Oberbayern

Das Wahrzeichen von Lampferding, einem Ortsteil von Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim, ist zweifellos die Kuratiekirche Mariä Himmelfahrt mit ihrem Satteldachturm. Ein verhältnismäßig großer Bau, der im Inneren prächtig ausgestattet ist. Das Äußere wirkt eher schlicht.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 15.08.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Lampferding in Oberbayern

In früherer Zeit gab es eine Wallfahrt zum Gnadenbild "Unserer Lieben Frau von Lampferding". Aber nicht nur zu Maria wurde gepilgert, auch zu Ehren des heiligen Leonhard in Form eines nicht mehr existenten Pferderitts.

Mondsichelmadonna im Strahlenkranz

Das Gotteshaus in jetziger Form entstand um das Jahr 1520. Die örtliche Kirche lieh damals dem bayerischen Herzog Wilhelm IV. Geld. Am 20. April 1520 gab der zuständige Landrichter einen Teil zurück mit der Auflage, das Geld für den Kirchenneubau in Lampferding zu verwenden.
Die gotische Kirche wurde in barocker Zeit und im Klassizismus modernisiert, was ihr Bild bis heute prägt. Die Altäre stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der Hochaltar birgt zwischen zwei wuchtigen Säulenpaaren eine Mondsichelmadonna im Strahlenkranz. Die spätgotische Holzskulptur trägt eine barocke Krone. Darüber schwebt eine silberne Taube - Sinnbild des Heiligen Geistes - und im Auszug thront Gottvater mit der Weltkugel, umgeben von kleinen und großen Engeln.

Vierstimmiges Geläut

Die älteste, kleinste Glocke des vierstimmigen Geläuts wurde 1925 gegossen und ist der Hl. Barbara geweiht. Nachdem 1942 alle Glocken, außer der kleinsten, für die Rüstungsproduktion abgeliefert wurden, kam es 1950 zur Neuanschaffung der beiden mittleren, zu Ehren des heiligen Konrad und der Gottesmutter. Erst 1961 machte die große Glocke das Geläut wieder vollständig. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht und erinnert als Friedensglocke an alle Kriegsopfer – ein Thema bis in unsere Zeit hinein.


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