Zwölfuhrläuten Miesbach in Oberbayern
Die Kreisstadt Miesbach liegt südöstlich der Landeshauptstadt im Herzen des Oberlandes, eingebettet in die reizvolle Voralpenlandschaft an der Schlierach. Von hier ist es nicht weit zum Schlier- und Tegernsee.
Damit wird deutlich, dass Miesbach zu den bevorzugten Wohnregionen gehört. Aber auch der Handel - bekannt sind vor allem die Zuchtviehmärkte - spielt hier seit alters her eine Rolle.
Vor 900 Jahren bereits urkundlich erwähnt
"apud Muospach" - zu Miesbach also - trafen sich am 5. September 1114 Bischof Heinrich von Freising und Abt Aribo von Tegernsee, um einen Streit um Steuern und Grundbesitz beizulegen. Das Datum gilt als erste Erwähnung Miesbachs und somit kann man heuer das Jubiläum der ersten urkundlichen Nennung vor 900 Jahren feiern.
Reste des frühklassizistischen Schmuckes
"Das älteste Kirchlein zu Miesbach befand sich vermutlich innerhalb der Mauern der Burg Miesbach und wurde mit dieser im Jahr 1312 zerstört. Auch an der Stelle des heutigen Portiunkulakirchleins befand sich eine uralte Kapelle, und dass im 14. Jahrhundert dahier auf dem Rosenbüchel eine Kirche bestanden habe, ergibt sich aus Meßstiftungen dorthin", schreibt Prälat Heimbucher in seiner "Geschichte Miesbach´s 1882".
Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt wurde nach dem Stadtbrand von 1783 bis 1786 von Johann Baumgartner in frühem Klassizismus wiederaufgebaut. Nach verschiedenen Umgestaltungen enthält sie heute nur noch Reste vom ursprünglichen Bestand, darunter die lebensgroße Kreuzigungsgruppe mit der barocken Wallfahrtsmadonna aus dem Jahr 1665 von Johannes Millauer und dem bewegenden Corpus Christi von Roman Anton Boos.
Glocken aus dem 18. Jahrhundert
Das fünf Glocken umfassende Geläut stammt überwiegend noch aus dem Jahre 1784. Die große Glocke ergänzte 1948 Oberascher in München, eine kleinere 2004 Perner in Passau.