Zwölfuhrläuten Moosach in Oberbayern
Viele Moosacher ärgern sich, wenn ihr kleines Dorf mit dem gleichnamigen Münchner Stadtteil verwechselt wird. Denn es hat, in die hübsche Landschaft des Alpenvorlands eingebettet, auch kunsthistorisch einiges zu bieten.
Neben der bekannten barocken Wallfahrtskirche Maria Altenburg fällt sofort die Pfarrkirche St. Bartholomäus ins Auge. Etwas erhöht errichtet, bildet sie mit ihrem kleinen Friedhof den Mittelpunkt des bereits 815 urkundlich erwähnten Ortes.
Einsturzgefährdeter Neubau
Ein vermutlich um sein Seelenheil besorgter Graf schenkte damals dem Bistum Freising seinen dortigen Besitz mitsamt Kirche. Die später am selben Platz erbaute Pfarrkirche musste im Jahr 1769 wegen akuter Einsturz- und Lebensgefahr für die Gottesdienstbesucher geschlossen werden.
Für den bis heute kaum veränderten, gefälligen Neubau übernahm Baumeister Franz Anton Kirchgrabner, ein Schüler des berühmten Johann Michael Fischer, den spätgotischen Grundriss und den Turm. Der Schwachpunkt auch der neuen Konstruktion war offenbar das statisch instabile Gewölbe. 2011 drohte es einzustürzen. Wieder musste die Kirche dicht gemacht werden.
Knochenreliquie
Der Renovierung fiel auch ein monumentales Deckengemälde mit dem Martyrium des heiligen Bartholomäus zum Opfer. Es schilderte, wie dem Apostel bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wird. Den Kirchenpatron über einem Gemälde Moosachs zeigt aber auch der neo-barocke Hochaltar. Ein wertvolles Reliquienkästchen mit einem angeblichen Knochenstückchen des Heiligen wird jedes Jahr um dessen Namensfest am 24. August aufgestellt.
Ziemlich neu sind die nach dem Krieg gegossenen vier Glocken, die nach der Einschmelzung ihrer Vorgängerinnen erst seit 1950 im Kirchturm hängen.