Zwölfuhrläuten Moosinning in Oberbayern
Eine der vier Glocken, die hoch oben im Turm der Moosinninger Kirche hängen, trägt die Inschrift: "St. Emmeram heiß ich, Gott preis‘ ich, zum Himmel weis‘ ich".
Den Namen Emmeram kann man dabei zurecht auf den schicksalshaften Glaubensboten des siebten Jahrhunderts zurückführen, der in Regensburg begraben und dessen Name eng mit der Donaustadt verbunden ist. Schon früh ist das Dorf im Erdinger Moos in der Güterbeschreibung des Klosters St. Emmeram in Regensburg aufgeführt. Und so ist Emmeram auch zum Patron der katholischen Pfarrkirche von Moosinning geworden.
Barockes Gewand
Ein gestandener oberbayerischer Maurer und Erdinger Stadtbaumeister namens Hans Kogler hat dem Gotteshaus sein barockes Gewand angezogen. Die Ursprünge gehen aber viel weiter zurück als ins 18. Jahrhundert. Wohl schon vor 1.000 Jahren schaute an der Stelle der heutigen Pfarrkirche ein Gotteshaus über die Moosniederungen. Erbaut von Mönchen des Regensburger Klosters St. Emmeram. Ein Bild aus dem Jahr 1614 zeigt es in der uralten romanischen Bauart mit einem Satteldach, das Meister Kogler gegen einen Zwiebelturm austauschte.
Martyrium des Kirchenpatrons dargestellt
Ein kleiner Teil dieser aus Tuffsteinen errichteten Urkirche ist bis heute zu sehen. So als würde sie ausrufen "Schaut her, ich bin auch noch da als Beweis der großen Frömmigkeit früherer Moosinninger!"
Der heilige Emmeram ist natürlich nicht nur als Kirchenpatron da, sondern auch auf dem Gemälde des Hochaltars. Es zeigt das grausame Martyrium, das der Bischof wohl wegen einer massiven Intrige erleiden musste – auf eine Leiter gebunden und zu Tode gequält. Ein Schicksal, das überstrahlt wird vom freudigen und glanzvollen Charme einer oberbayerischen Barockkirche.