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Zwölfuhrläuten Neukirchen bei Weyarn in Oberbayern

Wer die staureiche Autobahn München – Salzburg bei Weyarn hinter sich lässt, wird einen Abstecher auf die ruhigen Nebenstraßen im nördlichen Landkreis Miesbach genießen - hinein in eine malerische, voralpine und von bäuerlichem Fleiß geprägte Kulturlandschaft.

Von: Regina Fanderl

Stand: 08.04.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Neukirchen bei Weyarn in Oberbayern

Darin eingebettet nahe dem Seehamer See liegt das Dorf Neukirchen, das politisch zur Gemeinde Weyarn gehört. 1195 wird der Name erstmals urkundlich genannt.

Seltener Kirchenpatron

Die Gründung der Pfarrei reicht bis in die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Durch die bis zur Säkularisation 1803 andauernde Zugehörigkeit zum Chorherrenstift Weyarn ist es nicht verwunderlich, dass das spätgotische Gotteshaus in der Barockzeit im Inneren eine großzügige Umgestaltung erfuhr. Den mit einem Tonnengewölbe überspannten Raum schmücken seither Stuckaturen in bewegten Rocaille-Formen. Das zentrale Deckenfresko zeigt die Allerheiligste Dreifaltigkeit, während das Fresko im Altarraum dem eher seltenen Kirchenpatron Dionysius gewidmet ist. Darunter bildet der Hochaltar von 1799 mit den beiden, etwas später entstanden Seitenaltären einen Blickfang.

Glocken mussten mehrmals abgegeben werden

Dem mit einer schlanken, schiefergedeckten Spitze bekrönten Glockenturm an der Nordseite der Kirche sieht man an, dass er nicht zu den alten Bauteilen gehört. Er kam 1879 als Ersatz für den baufälligen Vorgänger aus gotischer Zeit, der auf der Südseite seinen Platz hatte.

Die Glocken der Pfarrei mussten gleich mehrmals an den Staat abgeliefert werden: Während der Säkularisation und in den beiden Weltkriegen. Das heutige Geläut aus Gussstahl wurde 1953 in Bochum gegossen und im selben Jahr von Prälat Michael Hartig aus München geweiht. Nur die kleine Bronzeglocke stammt noch aus dem Jahr 1922. Sie trägt die Bitte: "Über dieses Gotteshaus breite Herr deinen Segen aus".


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