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Zwölfuhrläuten Ochsenfeld in Oberbayern

Wenige Kilometer entfernt von der Bischofsstadt Eichstätt, auf der Hochfläche der südlichen Frankenalb, liegt Ochsenfeld. Schon im 3. Jahrhundert siedelten dort Germanen, seltene archäologische Fundstücke zeugen von dieser Zeit.

Von: Wolfgang Näßer

Stand: 04.08.2013 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Ochsenfeld in Oberbayern

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich schließlich vor 800 Jahren.

Dörfliche Gemeinschaft

Trotz seiner Nähe zu Eichstätt und der Industrieregion Ingolstadt hat sich in Ochsenfeld der dörfliche Charakter erhalten. Vor allem der Zusammenhalt hat einen großen Stellenwert. Bei gerade einmal gut 700 Einwohnern gibt es zwölf Vereine. Mittelpunkt des dörflichen Lebens ist die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus.

Ländliche Barockfresken

Im alten Ortskern des Straßendorfes erhebt sich der Turm des Gotteshauses, das in seiner Urform vor gut 500 Jahren unter dem damaligen Eichstätter Bischof entstand. Nach Zerstörungen im  30-jährigen Krieg musste die ursprünglich spätgotische Chorturmkirche wieder aufgebaut werden. Nur einige holzgeschnitzte Heiligenfiguren, unter ihnen der Kirchenpatron Nikolaus, waren aus den Anfangsjahren erhalten geblieben.
Heute finden sie sich im Aufbau des Hochaltars aus dem 18. Jahrhundert. In dieser Zeit, als es mit einer Barockisierung im Inneren eine erste größere Veränderung der Ochsenfelder Nikolauskirche gab, entstanden die Deckengemälde. Auch hier ist die tiefe Verwurzelung im ländlichen Leben zu erkennen. Unter anderem finden sich in den Gemälden die Bauernheiligen Isidor, Leonhard und Wendelin. Ein genauer Blick lässt auch eine Darstellung Ochsenfelds entdecken.

1913 Turmerhöhung

Eine weitere große Veränderung der Nikolauskirche gab es schließlich 1913, als der Turm der Kirche um ein viertes Stockwerk erhöht wurde. Mit einem Satteldach zwischen Treppengiebeln wurde das spätgotische Äußere der Kirche jedoch beibehalten. Aus dem Jahr der Turmerhöhung stammt die kleinste Glocke des vierstimmigen Geläuts, das nach dem 2. Weltkrieg mit drei neuen Bronzeglocken wieder vervollständigt wurde.


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