Zwölfuhrläuten Petersbuch in Oberbayern
Petersbuch, auf der Hochfläche der Frankenalb gelegen, ist mit seinen rund 300 Einwohnern zwar ein kleines, aber interessantes Dorf. Heute als Ortsteil des oberbayerischen Marktes Titting definiert, hatte es schon 1119 eine Kirche und gehörte zu den so genannten „Königlichen Dörfern“.
Diese unterstanden unmittelbar Kaiser oder König und hatten eine eigene Gerichtsbarkeit. Bekannt ist Petersbuch wegen seiner Nähe zum römischen Grenzwall Limes und der mächtigen Steinbruchfelder. Es ist das größte Abbaugebiet von Jura-Marmor.
Kleine Barockorgel von 1700
Nach der Säkularisation mittelfränkisch, seit der Gebietsreform oberbayrisch, sprechen die Menschen in und um Petersbuch einen Dialekt, der ins oberpfälzische geht. Ein politisch bedingtes Durcheinander, das die Kirche, deren Patron Petersbuch seinen Namen gab, unbeirrt lässt.
St. Peter besitzt neben schön geschnitzten spätgotischen und barocken Figuren auf drei barocken Altären ein bemerkenswertes Instrument: Die kleine Barockorgel, um 1700 gebaut, ist technisch ein kleines Wunderwerk und erhielt durch die Restaurierung in den 70er Jahren seine ursprüngliche Schönheit und Klangfülle zurück.
Frisch sanierte Glockenanlage
Im mächtigen Turm mit dem laternengekrönten Pyramidendach, dessen Untergeschoß mittelalterlichen Ursprungs sein dürfte, hängt seit 1967 ein modernes dreistimmiges Geläute des Heidelberger Glockengießers Friedrich Wilhelm Schilling. Erst 2016 wurde die gesamte Glockenanlage von Grund auf saniert. Die Regensburger Fachfirma Rauscher stattete die drei Stahlglocken mit neuen Eichenholzjochen und leichteren Klöppeln aus. Seither klingt das aus den Tönen g‘-b‘ und c‘ gebildete Te-Deum-Motiv der Petersbucher Glocken weicher und voller Harmonie.