Zwölfuhrläuten Pfahldorf in Oberbayern
"Ein Dorf mit 62 Häusern, drei Stunden von Eichstätt gegen Nordost auf einem Berge im Kreise schöner, von Wäldern umschlossener Äcker. Sein Name stammt von der unter dem Namen des Pfahls und der Teufelsmauer bekannten römischen Landmarkung her, welche in seiner Nähe vorbeizieht."
So wird Pfahldorf vor rund 150 Jahren beschrieben. Doch die Besiedelung der Region reicht noch viel weiter zurück, wie Hügelgräber aus der Bronzezeit belegen. In diesem Jahr werden viele Pfahldorfer trotz der verschobenen Feierlichkeiten stolz auf die lange Geschichte ihres Dorfes blicken. Dessen erste urkundliche Erwähnung fand nämlich schon im Jahr 820 statt – also vor genau 1200 Jahren!
Buntes Kirchturmdach
Wann es hier die erste Kirche gab, ist hingegen nicht genau nachweisbar. Zumindest der Turm lässt sich in seinen Fundamenten dem 14. Jahrhundert zuordnen. 1689 musste er teilweise abgetragen und neu aufgebaut werden und erhielt dabei eine originelle Eindeckung mit farbigen Ziegeln. Auch wenn in den folgenden Jahrhunderten immer wieder größere Reparaturen notwendig waren, konnte der Turm sein buntes Dach bis heute bewahren.
Das barocke Langhaus entstand nach Plänen des Eichstätter Baumeisters Giovanni Domenico Barbieri in den Jahren 1760/61. Ein besonderes Schmuckstück ist die spätgotische Figur des Kirchenpatrons am Hochaltar. Sie befand sich ursprünglich im Kloster Rebdorf bei Eichstätt und kam nach der Säkularisation hierher.
Vier Glocken rufen in der freundlichen Stimmung des "Idealquartetts" die Pfahldorfer zu Gottesdienst und Gebet. Sie wurden von Karl Czudnochowsky in Erding und von Ulrich Kortler in München gegossen.