Zwölfuhrläuten Pfünz in Oberbayern
Im landschaftlich reizvollen Altmühltal, wenige Kilometer vor den Toren der Universitäts- und Bischofsstadt Eichstätt, liegt das Dorf Pfünz, ein Ortsteil der Gemeinde Walting.
Urkundlich erstmals im Jahr 889 erwähnt, kann Pfünz gleich mit mehreren Sehenswürdigkeiten aufwarten: Besonders bekannt ist das im Jahr 90 nach Christus zur Sicherung des nahen Limes errichtete Römerkastell Vetoniana, welches in einer Teil-Rekonstruktion besichtigt werden kann. Aber auch eine spätmittelalterliche Steinbogenbrücke über die Altmühl, das barocke fürstbischöfliche Sommerschloss sowie die Nikolauskirche verdienen Beachtung.
1521 erbaut
Das erste Pfünzer Gotteshaus – ebenfalls schon dem Heiligen aus Myra geweiht – befand sich auf dem Kirchberg, ganz in der Nähe des Kastells, und wurde auf den Grundmauern eines römischen Tempels errichtet. Später entstand eine neue Kirche unten im Ort, deren Schlussstein im Jahr 1521 in den Chorbogen eingefügt wurde und in der sich auch heute noch die Gemeinde zum Gottesdienst versammelt.
Aus der Erbauungszeit haben sich der Taufstein und einige Figuren erhalten, die schönen Altäre wiederum sind dem Barock und dem Klassizismus zuzuordnen. Ein besonderes Kleinod stellt die elegante Kanzel des Augsburger Bildhauers Bernhard Bendl dar. Sie stammt aus dem aufgelösten Eichstätter Kloster Notre Dame.
Kleinste Glocke von 1785
Die Festlichkeiten zum 500-jährigen Kirchenjubiläum, welche vergangenes Jahr entfallen mussten, möchten die Pfünzer heuer nachholen. Dann gibt es sogar einen doppelten Grund zum Feiern, denn die beiden Stahlglocken im Turm wurden vor nun genau 100 Jahren in Bochum gegossen. Älter hingegen ist die dritte und kleinste Glocke von Matthias Stapf, welche seit 1785 treu ihren Dienst verrichtet.