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Zwölfuhrläuten Puchschlagen in Oberbayern

Der schlanke Turm der Filialkirche St. Kastulus in Puchschlagen ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Ersten ragt er mit seiner schmalen, eher Schalotten als Zwiebel ähnlichen Haube 42 Meter hoch auf über die Birkenwipfel des Friedhofs - das aber weitab des Dorfes. Zweitens gilt er mit dem reich gegliederten, achteckigen Aufbau als einer der elegantesten Barocktürme des Dachauer Landes und drittens läuten aus ihm zwei im Jahr 1660 gegossene Glocken.

Von: Georg Impler

Stand: 08.03.2015 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Puchschlagen, Oberbayern

Warum die malerische Kirche so erstaunlich weitab des Dorfes liegt, wissen die 290 Puchschlagener Bürger auch nicht genau. Gehörte sie ursprünglich zu einem Ministerialen-Gut? Sind die Bauernhöfe besseren Böden nach- und damit weggewandert oder folgte man einem Fingerzeig Gottes, wie eine alte Sage erzählt? Danach seien die für den Kirchenbau bereitgestellten Steine auf unerklärliche Weise über Nacht aus der Dorfmitte zum heutigen Ort gelangt.

Wertvolle barocke Skulpturen

Der Name Puchschlagen leitet sich von dem Ausdruck "Buchen schlagen" ab, was sich auf die früheren Buchenwälder ringsum bezieht. Der Ort liegt im oberbayerischen Landkreis Dachau und ist Teil der Gemeinde Schwabhausen. Ein Gotteshaus ist urkundlich erstmals im Jahr 814 erwähnt, die heutige Kirche stammt aus spätgotischer Zeit, wurde nach der Verwüstung im Dreißigjährigen Krieg barockisiert und später weiter umgebaut.
Zur Innenausstattung gehören die 1729 von Joseph Krenauer geschaffenen Deckengemälde in Chor und Langhaus mit Szenen aus dem Leben des römischen Märtyrers Kastulus, des Kirchenpatrons, der zwischen vier Wendelsäulen im Zentrum des Hochaltares steht. Die barocken Skulpturen sind teils so wertvoll, dass sie nach einem Einbruchdiebstahl in den siebziger Jahren vorübergehend im Diözesanmuseum in Freising verwahrt wurden.


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