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Zwölfuhrläuten Sachrang in Oberbayern

Was wäre der Chiemsee ohne die Prien? Auf jeden Fall weniger wasserreich. Der Wildbach gehört mit seinen 32 Kilometern zu den längsten seiner Art im bayerischen Alpenraum und ist neben der Tiroler Achen ein Zufluss des bayerischen Meeres. Ganz hinten im Priental liegt Sachrang.

Von: Regina Fanderl

Stand: 17.07.2016 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Sachrang in Oberbayern

Mit der grandiosen Aussicht auf das Kaisergebirge hat sich das kleine Dorf, obwohl politisch längst an Aschau gebunden, sein traditionelles Erscheinungsbild weitgehend bewahren können. Allein im Kern gibt es acht Bauernhäuser und ein Wirtshaus, auf die der Denkmalschutz ein Auge hat.

Noble Baukunst

Mittendrin steht, umgeben von der Friedhofsmauer, die Barockkirche St. Michael. Ein Musterbeispiel aus der italienischen Stilphase bayerischer Barockkunst. Die im Priental herrschenden Grafen Preysing haben sich hier ein besonderes Denkmal gesetzt. Eines, das mit seiner Noblesse jeden Besucher beeindruckt. Sie engagierten die beiden, seinerzeit hoch angesagten Graubündner Architekten Giovanni Gaspare Zuccalli und Lorenzo Sciasca und kein geringerer als der Chiemseer Fürstbischof Sigmund Ignaz Graf Wolkenstein reiste 1689 zur Weihe an.

Volkstümlicher Hochbarock

Bei aller Prominenz: der feierliche Innenraum strahlt die Wärme des volkstümlichen Hochbarocks aus. Im Hochaltar besiegt der Kirchenpatron Michael den Luzifer, auf der Seite steht St. Rupert, der das Priental missioniert haben soll. Das Deckenfresko im Chor erinnert die Gläubigen eindringlich an die im Chiemgau oft dargestellten sieben heiligen Zufluchten.

Draußen, gleich neben der Kirchentür wird das Grab des Müllner-Peters von Sachrang liebevoll gepflegt. Peter Huber, ein heute weitum bekannter Müller, Bauer, Musiker und Universalgelehrter wurde vor 250 Jahren geboren.


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