Zwölfuhrläuten Schrobenhausen in Oberbayern
Zwischen Ingolstadt und Augsburg, an der Mündung des Flüsschens Weilach in die Paar, liegt das knapp 18.000 Einwohner zählende Schrobenhausen.
Kunstinteressierten ist die Stadt als Geburtsort Franz von Lenbachs ein Begriff, einem der bedeutendsten Portraitmaler des 19. Jahrhunderts. Aber auch Freunde des kulinarischen Genusses schätzen Schrobenhausen: Seit über 100 Jahren wird auf den fruchtbaren Böden rund um den Ort Spargel angebaut. Sogar ein eigenes Museum ist dem edlen Gemüse gewidmet!
Gotik wieder zum Vorschein gebracht
Prägend für die Stadtsilhouette ist der mächtige Baukörper der spätgotischen Jakobskirche, deren Architektur sich am Ingolstädter Liebfrauenmünster orientiert, aber auch Landshuter Einfluss zeigt. Ihr imposanter Dachstuhl stammt noch aus der Entstehungszeit.
Das Kircheninnere mit dem schönen Sternrippengewölbe wurde im Lauf der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet. Von 1955 bis 1957 entfernte man die üppige neugotische Einrichtung und brachte so die Architektur sowie einige vorhandene Ausstattungsstücke aus der Zeit um 1500 wieder voll zur Geltung, darunter die imposante Kreuzigungsgruppe am Hochaltar sowie eine ähnlich bedeutende Ölbergszene.
Kunsthistorisch interessant sind auch die großteils erhaltenen Freskenzyklen aus dem Jahr 1461. Harmonisch fügen sich die in jüngerer Vergangenheit von Professor Josef Dering geschaffenen bunten Glasfenster in den gotischen Raum ein.
Fünf Bronzeglocken aus München
Im Oktogon des schlanken, 73 Meter hohen Turmes schwingen fünf Bronzeglocken aus den Jahren 1946 und 1951. Sie wurden bei Oberascher in München gegossen, einer Filiale der traditionsreichen, bis 2003 bestehenden Salzburger Glockenmanufaktur.
Vor wenigen Tagen haben sie die Schrobenhausener im festlichen B-Dur-Klang zum Patroziniumsgottesdienst zu Ehren des Apostels Jakobus eingeladen.