Zwölfuhrläuten Tittmoning in Oberbayern
Tittmoning, im äußersten Nordosten des Landkreises Traunstein am Grenzfluss Salzach, berührt mit seinen Gemeindegrenzen Oberösterreich und damit das früher bayerische Innviertel.
Das Städtchen gehörte elfhundert Jahre – bis 1816 zur Bischofs- und Residenzstadt Salzburg, wohin die Tittmoninger noch immer einen engeren geistigen Bezug haben als nach München.
Sankt Laurentius
Zu Füßen einer wehrhaften Burganlage liegt hingebreitet das denkmalgeschützte Kleinod: Ein einzigartiges Ensemble, das seine schönen Häuser um den großzügigen, rechteckigen Stadtplatz im Inn-Salzachstil anordnet. Dazwischen recken die Türme ihre Spitzen in den Rupertiwinkler Himmel.
St. Laurentius, die Pfarr- und Stiftskirche, überragt mit ihrem mächtigen, laternenbekrönten Turm alle anderen Gebäude. Seine fünf Glocken kamen nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Erdinger Gießerei. Das ehemals gotische Gotteshaus musste nach einem schweren Brand im 19. Jahrhundert erneuert werden. Seither bestimmt eine weiträumige Halle mit einer klassizistischen Einrichtung aus dem 19. Jahrhundert den Eindruck. Bemerkenswert ist das Orgelgehäuse aus der ehemaligen Domkirche Herrenchiemsee.
Allerheiligenkirche
In Sicht- und Hörweite: Die Kirche Allerheiligen, früher Stiftskirche der Augustinereremiten. Das Innere des barocken, 1682 als Stiftung des Salzburger Erzbischofs Maximilian Gandolph von Khuenberg errichteten Baus mit seinen Stuckaturen und den schwarz-goldenen Altären strahlt eine feierliche Atmosphäre aus, die auch Josef Ratzinger, der in der Stadt Kindheitsjahre verbrachte, beeindruckte. Die drei Glocken im formvollendeten Zwiebelturm wurden von Perner und Oberascher gegossen. Zu besonderen Anlässen ertönen sie zusammen mit dem Geläut der Laurentiuskirche und geben Tittmoning einen ganz eigenen Klang.