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Zwölfuhrläuten Traunreut in Oberbayern

In der reizvollen Landschaft des Chiemgaus, etwa 10 Kilometer östlich des Chiemsees, liegt die Stadt Traunreut. Der Ortsname erinnert - neben dem Wort "Reut", das für "Rodung" steht - an den Gebirgsfluss Traun, der westlich bei den eingemeindeten Ortschaften Traunwalchen und St. Georgen vorbeifließt.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 19.02.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Traunreut in Oberbayern

Traunreut ist mit fast 21.000 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Traunstein und entstand auf dem Areal einer ehemaligen Munitionsfabrik. Am 3. Mai 1945 nahm die US-Armee diese "Heeresmuna" kampflos ein. Bald siedelten sich hier viele Heimatvertriebene an und in der Folge gründeten Siemens und Heidenhain neue Betriebe und schufen Arbeitsplätze.

Stadtpfarrkirche "Zum heiligsten Erlöser"

1954 konnte der schlichte Bau der katholischen Stadtpfarrkirche "Zum heiligsten Erlöser" fertig gestellt werden. Die Pläne zeichnete Hans Döllgast. Er plante einen rechteckigen Saalbau mit offenem Dachtragewerk und einem frei stehendem Campanile. Seine vier Glocken, die auf die Töne des es ges und b gestimmt sind, wurden in Erding gegossen. Ihre Namen erinnern an den Pfingstgeist, das Erlöser-Patrozinium, die Gottesmutter und den heiligen Josef. Die Josefsglocke trägt die Inschrift: "Friede den Menschen auf Erden".

Evangelische Pauluskirche

Die Grundsteinlegung für die evangelische Pauluskirche erfolgte 1953. Die Architekten Helmut von Werz  und Johann-Christoph Ottow planten das Bauwerk mit seinem trapezförmigen Grundriss. Über dem Altarraum befindet sich der offene Glockenstuhl mit drei Glocken, die die Inschriften „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“ aus dem 1. Korintherbrief tragen und in fis, as und b ertönen. Gemeinsam mit den Glocken der Erlöserkirche ergibt sich ein harmonisches Klangensemble, das eindrucksvoll über die Dächer von Traunreut schwingt und der jungen Stadt akustische Identität verleiht.


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