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Zwölfuhrläuten Warngau in Oberbayern

An der alten Landstraße von München über Holzkirchen und Warngau zum ehemaligen Kloster Tegernsee und weiter nach Tirol steht es da: Das Gotteshaus von Allerheiligen. Die Natur gibt dem Bau einen malerischen Rahmen mit Wiesen und alten Baumriesen zu Füßen des Taubenbergs.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 01.11.2016 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Warngau in Oberbayern

Eine tragische Geschichte, die sich auf dem Gemeindegebiet abspielte, bleibt hier in trauriger Erinnerung: Das Zugunglück von Warngau am 8. Juni 1975, das 41 Todesopfer forderte. Die Verunglückten wurden damals in der Allerheiligenkirche aufgebahrt.

Sogenanntes Himmelsloch

Erstmals genannt wird die Kirche in einer Urkunde des Klosters Tegernsee im Jahr 1476. Die Wallfahrt ist seit dem Ende des 17. Jahrhunderts belegt, eine Votivtafel stammt noch aus dieser Zeit. Der ursprünglich spätgotische Tuffsteinbau wurde im 16. und 17. Jahrhundert erweitert und mit einer Turmkuppel ergänzt. Seit dem Ausbau zur barocken Wallfahrtskirche zieren drei Altäre den Innenraum. Und eine Kanzel, die vom Apostel Thomas bekrönt wird. Das Hochaltargemälde stellt das Allerheiligenmotiv dar - passend zum Patrozinium. Ein weiteres Gemälde in der Kirche zeigt das sogenannte "Himmelsloch" mit einem interessanten Perspektivenwechsel: Den Blick aus der himmlischen Herrlichkeit zurück auf die Erde, mit den drei Kirchen in Oster- und Oberwarngau und der Allerheiligenkirche.

Barockes Glockenduett

Jedes Jahr am vierten Sonntag im Oktober führt die Leonhardifahrt Wallfahrer und "Rosserer" nach Allerheiligen. Der Brauch zu Ehren des Bauernheiligen wurde 1983 wieder ins Leben gerufen - nach über 80-jähriger Unterbrechung. Und wenn dann wieder das von Hand geläutete, barocke Glockenduett besonders feierlich über die Fluren des Oberlands erklingt, wissen d` Leut': Leahards is!


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