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Zwölfuhrläuten Wellheim in Oberbayern

Den über 900 Jahre alten Markt Wellheim findet man im Südwesten des Landkreises Eichstätt in einem nach dem Ort benannten Trockental der südlichen Frankenalb. Einst floss hier die Ur-Donau, bevor sie sich im Lauf der Erdgeschichte weiter nach Süden verlagerte. Kalkmagerrasen und markante Jurafelsen, einige davon bei Klettersportlern sehr beliebt, prägen diese Landschaft.

Von: Armin Reinsch

Stand: 21.07.2024

Zwölfuhrläuten: Wellheim in Oberbayern

Auf einem dieser zerklüfteten Felsen thront das Wahrzeichen Wellheims, die imposante Burgruine. Weitere Blickfänge im Ortsbild sind die Kreuzelbergkapelle und die Pfarrkirche zum Heiligen Andreas. Wer sie besucht und dabei den Blick über den Friedhof schweifen lässt, dem fällt dort eine einheitliche Gräbergestaltung mit Holzkreuzen und Einfassungen aus Natursteinen auf.

Gotteshaus zweimal vergrößert

Das Gotteshaus wurde seit seinem Bestehen mehrfach verändert. In den Jahren 1700 und 1701 kam es, unter Einbeziehung des vorhandenen Turmes, zu einer großzügigen Verbreiterung und Verlägerung des Kirchenschiffs sowie zur Ausstattung im barocken Stil; eine weitere Vergrößerung erfolgte nochmals ab 1946.
Das Hochaltarbild zeigt das Martyrium des Kirchenpatrons, die beiden Nebenaltäre widmen sich in ihren Nazarenergemälden der Rosenkranzthematik und dem Heiligen Georg. Eine ansprechende, dem Eichstätter Künstler Jakob Egg zugeschriebene Stuckdekoration, vorwiegend mit Akanthusornamenten, überzieht den barocken Teil der Flachdecke im Langhaus, deren zentrales Hauptgemälde die Himmelfahrt Mariens zeigt.

Gussstahlglocken als "Idealquartett"

Im Jahr 1898 erhielt der Kirchturm seine heutige Höhe und den schönen Abschluss mit geschwungener Haube und Laterne. In seiner Glockenstube hängt seit 1949 ein tontiefes Geläut, bestehend aus vier Gussstahlglocken des Bochumer Vereins. An Hochfesten erschallen alle gemeinsam als so genanntes "Idealquartett" in den Tönen c, es, f und as.


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