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Zwölfuhrläuten Wildenwart in Oberbayern

Wer von Prien am Chiemsee Richtung Frasdorf unterwegs ist, wird die abwechslungsreiche, hügelige Voralpenlandschaft des westlichen Chiemgaus genießen. Hineingebettet in satte Wiesen und Wälder, vor dem Hintergrund der nahen Alpen mit der Kampenwand, liegt der Ort Wildenwart mit dem gleichnamigen Schloss.

Von: Michael Mannhardt

Stand: 25.11.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Wildenwart in Oberbayern

Das ansehnliche Ensemble mit der Schlosswirtschaft und den ehemaligen Kavaliershäusern hoch über dem Tal der Prien lassen erkennen, dass es sich um eine Hofsiedlung handelt.

Zufluchtsort Ludwig III.

Die Geschichte des Ortes ist eng mit seinem Schloss verbunden. Der Name erinnert an eine "Warte in der Wildnis". Die Besitzer wechselten. Darunter waren die Herren von Freyberg und Preysing-Hohenaschau. 1835 begann der Verfall und nach mehreren Versteigerungen kam der Besitz in die Hand der letzten bayerischen Königsfamilie. Hierher flüchtete Ludwig III., als vor 100 Jahren in München der Freistaat ausgerufen wurde.

Achteckiger Zentralbau

Die Schlosskapelle diente auch der Bevölkerung zur Andacht, bis 1933 nach den Plänen des Architekten Georg Berlinger auf aussichtsreicher Höhe außerhalb des Ortes die neue Christkönigskirche in zurückhaltenden, barocken Formen errichtet werden konnte. Kardinal Faulhaber weihte das Gotteshaus am 15. Juli 1934: Einen achteckigen Zentralbau mit einem zwiebelbekrönten, stämmigen Turm, aus dem die vier Glocken der Erdinger Gießerei aus den Jahren 1949 und 1953 in Tedeum-Motiv-Stimmung f as b c hinaus tönen. Der Turm birgt in seinem Erdgeschoss den Altarraum – ungewöhnlich für Chiemgauer Verhältnisse.
Drei Altäre schuf der Aiblinger Holzbildhauer Wilhelm Köglsperger - auf dem Bild des Hochaltars huldigt das letzte bayerische Königspaar dem Weltenkönig Christus.


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