Zwölfuhrläuten Reckenneusig in Oberfranken
Umrahmt von Ausläufern der Haßberge und des Kraibergs, liegt im Tal der Baunach, wenige Kilometer nördlich von Bamberg, das Dörfchen Reckenneusig. Dass unter den nur knapp 250 Einwohnern die Dorfgemeinschaft großgeschrieben wird, zeigt sich an ihrer katholischen Filialkirche Maria Rosenkranzkönigin.
Erst vor 50 Jahren wurde das kleine Gotteshaus mit viel Eigenleistung erbaut.
Fester Zusammenhalt in der Gemeinde
Die Frauen und Männer des Dorfes verrichteten unzählige Arbeitsstunden, die Bauern schlugen das Bauholz in ihren Wäldern, alle halfen mit. Und noch immer zählen Zusammenhalt und Anpacken in Reckenneusig. Fehlt ein Halter für das Tragekreuz, braucht es einen Leuchter für die Osterkerze – immer findet sich jemand im Dorf, der sich darum kümmert.
Reliefstein aus dem 16. Jahrhundert
Vor dem Kirchenbau mussten die Reckenneusiger in den Nachbarort zum Gottesdienst, nur eine kleine Kapelle im Dorf war Zeichen der tiefen Gläubigkeit der Einwohner. Die Kapelle existiert heute nicht mehr, vieles daraus fand aber den Weg in die neue Kirche. Ältestes Stück ist ein Reliefstein mit der Jahreszahl 1555. Der Stein ist heute Teil der neuen Friedhofsmauer.
Schlichter Innenraum
Betritt man den Innenraum des im modernen Stil der Nachkriegszeit erbauten Gotteshauses, sieht man zuerst einen kleinen Marienaltar, der ebenfalls aus der alten Kapelle kam. Das Innere der Kirche ist schlicht gehalten, der Blick richtet sich auf das Altarbild an der Wand hinter dem Volksaltar. Das grobe Tonmosaik stellt den gekreuzigten Heiland dar und ist das Werk eines einheimischen Künstlers.
Glocke aus der alten Kapelle
Ebenso wie Reliefstein und Marienaltar, stammt aus der alten Kapelle auch die Glocke von 1829. Neben ihr hängen im Kirchturm noch zwei weitere Glocken aus dem Jahr des Kirchenbaus. Seit 50 Jahren schallen sie dreistimmig über das Baunachtal.