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Zwölfuhrläuten Coburg in Oberfranken

Die rund 40.000 Einwohner zählende Stadt Coburg ist vor allem bekannt durch seine Veste, die zu den größten und am besten erhaltenen Burganlagen Deutschlands gehört.

Von: Georg Impler

Stand: 28.12.2014 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Coburg, Oberfranken

Die Zeit für eine Wanderung durch den Hofgarten hinauf zur "fränkischen Krone" empfiehlt sich einzuplanen. Der etwa fünfzehnminütige Weg durch den Landschaftspark eröffnet immer wieder die Aussicht auf Mauern und Bastionen, die 1530 Martin Luther den sicheren Rückhalt während des Augsburger Reichstags boten. Aber auch die prächtigen Hausfassaden des Marktplatzes und der Kiefernzapfen-Rauch vom Bratwurststand gehören zu den bleibenden Eindrücken eines Coburg-Besuchs, genauso wie der unverwechselbare, fünfstimmige Chor der Morizglocken.

Ein etwas außergewöhnliches Patrozinium

Die evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Moriz ist die älteste Kirche Coburgs, ihre Baugeschichte geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Das etwas außergewöhnliche Patrozinium - der heilige Mauritius war Anführer der sogenannten Thebaischen Legion von 6.600 Christen aus dem altägyptischen Theben, die der Legende nach um 285 alle den Märtyrertod erlitten haben sollen - gilt als Hinweis auf die Andechs-Meranier, die Coburg in Besitz hatten. Denn die Andechser waren im 10. Jahrhundert auch Pfalzgrafen von Burgund, wo die Mauritiusverehrung im Schwange war.
Die Bauzeit der Morizkirche liegt zwischen 1320 und 1586. Das auffälligste Kunstwerk der Innenausstattung ist das Alabaster-Epitaph für Herzog Johann Friedrich den Mittleren und seiner Familie. Die Figurengruppe zeigt in der Mitte kniend den Herzog und seine zwei Ehefrauen, Agnes und Elisabeth.

Die fünf Glocken hängen im 72 Meter hohen Nordturm, der 1586 sein Haubendach aufgesetzt bekam. Der Südturm blieb unvollendet. Hussiteneinfälle und die Pest hatten alles Geld aufgezehrt.


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