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Zwölfuhrläuten Lahm in Oberfranken

Lahm, rund 15 Kilometer nördlich der Kreisstadt Kronach im Naturpark Frankenwald gelegen, ist einer der ältesten Orte im Landkreis, der erstmals 1151 mit der Nennung einer Petrissa von Lame in einer Urkunde erwähnt ist. Heute ist das Dorf einer von sieben Ortsteilen der Gemeinde Wilhelmsthal. Die Pfarrei wurde 1323 erstmals als selbstständige Pfarrei erwähnt.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 09.03.2025 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Lahm in Oberfranken

Die jetzige, einschiffige Barockkirche wurde von 1722 bis 1726 am höchsten Punkt des Dorfes erbaut. Kurioserweise erfolgte aber erst 1770 die Einweihung.

Skapulierprivileg des Karmelitenordens

Das Gotteshaus ist dem Hl. Ägidius geweiht und reich mit Bildern und Heiligenfiguren geschmückt. Die Deckengemälde zeigen Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons. Der Hauptaltar, ein barockisierter Holzaufbau des späten 19. Jahrhunderts, findet sich an der Ostseite des Chors. Die Seitenaltäre datieren in das Jahr 1726. Das Altarblatt des Marienaltars ist vermutlich ein Werk des Hofmalers Seubel. Das Altarblatt des Herz-Jesu-Altars stammt vermutlich vom Kronacher Maler Lorenz Kaim.
Mit Fertigstellung der Kirche erhielt die Pfarrei anno 1726 das Skapulierprivileg des Karmelitenordens verliehen. Noch im gleichen Jahr fand auch das erste Skapulierfest statt. Lahm ist der einzige Ort im Landkreis Kronach und darüber hinaus, in dem diese Tradition mit einem Fest jeweils am dritten Juliwochenende erhalten wird.

Sanierung und neue Glocken 2005

In den Jahren 2002 bis 2004 wurde St. Ägidius innen wie aussen aufwändig saniert, dabei konnte unter anderem ein überstrichenes Bild der Heiligen Familie freigelegt werden.
Im Jahr 2005 mussten zudem drei Stahlglocken, die dem dreigeschossigen, 30 Meter hohen Sandsteinquaderturm in der Statik arg zugesetzt hatten, entfernt werden. Nur die nach dem Ersten Weltkrieg in Apolda gegossene Schutzengelglocke blieb erhalten. Den eisernen Glockenstuhl ersetzte man durch einen aus Eichenholz. Bei Perner in Passau wurden vier neue Glocken gegossen.


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