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Zwölfuhrläuten Diesenbach in der Oberpfalz

Freunde des modernen Kirchenbaus sollten bei einer Reise in die südliche Oberpfalz unbedingt auch die Kirche von Diesenbach bei Regenstauf besuchen. Möglicherweise entdeckt man das Gotteshaus jedoch nicht sofort, denn sein niedriger, gerade mal 16 Meter hoher Turm mit drei von Bachert in Bad Friedrichshall gegossenen Glocken ist kein weithin sichtbarer Blickfang im Ortsbild.

Von: Armin Reinsch

Stand: 25.02.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Diesenbach in der Oberpfalz

Der gesamte Baukomplex fügt sich vielmehr, ohne zu dominieren, harmonisch in die Umgebung ein. Weil die Einwohnerzahl Diesenbachs in der Nachkriegszeit stetig zunahm, kam auch der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus auf. Von 1977 bis 1979 wurde St. Johannes Evangelist schließlich errichtet.

Moderne Sakralarchitektur

Architekt war Alexander Freiherr von Branca, der immer wieder bemerkenswerte Akzente in der modernen Sakralarchitektur setzte. So auch in Diesenbach.

Betritt man das Kirchenareal, gelangt man zunächst in einen achteckigen Innenhof, von dem aus alle Räumlichkeiten des Pfarrzentrums erreichbar sind. Einzige Lichtquelle im Kircheninnern ist das den ganzen Raum durchziehende Fensterband im Dach, das von sechs mächtigen Holzsäulen getragen wird. Vier davon, im hinteren Teil der Altarinsel, dienen zugleich als Baldachin, in dem sich Tabernakel und Bronzekruzifix des Künstlers Josef Hamberger befinden.
Um den weit in die Raummitte verlagerten, aus einem einzigen Grantiblock geschaffenen Altartisch, versammeln sich im Halbrund die Gläubigen. Die Figuren des Kirchenpatrons und der Muttergottes an der Altarrückwand schuf Willy Prix im Stile Tilman Riemenschneiders.

Schlicht aber festlich

Das Diesenbacher Kirchenzentrum zählt nach wie vor zu den bedeutendsten seiner Art im Bistum Regensburg. Branca hat hier ein Bauwerk errichtet, das bei aller Schlichtheit das Element der Festlichkeit vermittelt.


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