Zwölfuhrläuten Dürnsricht in der Oberpfalz
Schon das in Bayern recht seltene Kirchenpatrozinium Albertus Magnus deutet auf eine Kirche mit zeitgenössischer Architektur. Denn der um 1200 im schwäbischen Lauingen geborene Gelehrte und Bischof Albertus Magnus ist erst 1931 von Papst Pius XI. heiliggesprochen aber auch gleich zum Kirchenlehrer erhoben worden.
Und in zeitgenössischem Gepräge im Sinne von klarer Struktur, Materialechtheit und Ausstattung tritt dem Besucher das 1960/1961 am Westausgang Dürnsrichts erbaute Gotteshaus auch entgegen.
Neubau 1963
Vertikale und Horizontale, Turm und Langhausfirst bilden eine Silhouette von eindringlicher Klarheit. Der als überlange Dreiecksspitze über dem quadratischen Klinkerstein Kubus aufstrebende, freistehende Turm sticht regelrecht in den Oberpfälzer Himmel.
Das langgestreckte Straßendorf, das heute zur Gemeinde Fensterbach gehört, wurde schon 1286 als selbstständige Pfarrei aufgeführt. Die damalige, den Patronen St. Wolfgang, Ulrich und Martin geweihte, ursprünglich gotische Kirche war nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Sudetenländern und Schlesien zu klein geworden. Der Neubau der Albertus Magnus Kirche konnte 1963 geweiht werden.
Ort der Geborgenheit
Dessen Innenraum strahlt eine fast schon anheimelnde Wärme aus. Das Holz der Kirchenbänke und der spitzgiebeligen, quasi in Falten gelegten Decke schaffen im Zusammenspiel mit dem beinahe mystischen Licht der kleinen in die Klinkermauern eingelassenen Fenster ein ganz eigenes Gefühl von Geborgenheit. Die bunten Gläser stellen die Kreuzwegstationen Jesu dar, während ihn das 1974 von Lois Wegerer geschaffene Altarbild als Auferstandenen zeigt.
Das Geläute der Dürnsrichter Albertus Magnus Kirche besteht aus vier Glocken, von denen drei 1962 und eine 1994 in Passau gegossen wurde.