Zwölfuhrläuten Gebertshofen in der Oberpfalz
Wer die Autobahn A6 bei Alfeld verlässt und über die Frankenalb nach Lauterhofen fährt, passiert gleich zweimal den Ort Gebertshofen. Den jüngeren Teil, direkt an der Autobahn, prägen Industrie und Gewerbe, der ältere, einige Kilometer weiter, besteht nur aus wenigen Häusern und war bis 1978 eine eigene Gemeinde.
Als erstes Gotteshaus wurde hier 1899 eine Marienkapelle errichtet. Nachdem Gebertshofen 1921 Expositur wurde und die Kapelle zu wenig Platz bot, plante man bald einen Neubau, der 1929/30 umgesetzt wurde.
Aufwändig gestaltete Holzdecke
Der Architekt Friedrich Haindl aus München schuf zusammen mit den regionalen Künstlern Franz Spitzner und Konrad Schmer eine bemerkenswerte Kirche. Da ist das auffällige Äußere mit grauem Bruchsteinmauerwerk und dem schindelverkleideten Dachreiter, bekrönt von einer imposanten Kugel.
Die große Überraschung erfolgt dann beim Betreten der Kirche, denn die Ausstattung dominiert ein seltener "Heimatstil" mit expressionistischen Anklängen. Eine mächtige, aufwändig gestaltete Holzdecke mit Ornamenten, Heiligendarstellungen und Gebetstexten überspannt den Innenraum. An der Emporenbrüstung finden sich Darstellungen der populären Bauernheiligen Wendelin, Isidor und Notburga.
Krippe mit lebensgroßen Figuren
In wenigen Tagen verkünden die drei in Landshut und Erding gegossenen Glocken erneut die Frohe Botschaft, die auch auf einem Deckenbalken zu lesen ist: Gott ist Mensch geworden und wohnt unter uns.
Bereits ab dem heutigen vierten Adventssonntag ist über dem Hochaltar der Heilig-Kreuz-Kirche der traditionelle große Krippenaufbau mit mannshohen Figuren zu bewundern, er wird in den nächsten Wochen sicher wieder zahlreiche Besucher auf die Frankenalb locken.