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Zwölfuhrläuten Griesstetten in der Oberpfalz

Ein eigenartiger Kirchenname! Schon im 12. Jahrhundert lässt sich die Verehrung der "Drei elenden Heiligen" von Griesstetten nachweisen. "Elend" bedeutet hier "ausländisch, aus der Fremde kommend" und zielt ab auf die drei irischen Wandermönche Zimius, Vimius und Marinus, die um das Jahr 1140 ins untere Altmühltal gekommen waren. Im nahen Einsiedel ließen sie sich nieder und bauten sich ein kleines Kloster. Bald kamen viele Menschen mit ihren Anliegen zu ihnen.

Von: Regina Fanderl

Stand: 11.11.2018 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Griesstetten in der Oberpfalz

Als die drei Mönche gestorben waren, bauten die Gläubigen ihnen zu Ehren im Weiler Griesstetten eine Begräbniskapelle. Die kleine Kirche wurde eine bekannte Wallfahrtsstätte.

Benediktiner-Reliquien

1740 ließ der Abt des Benediktinerklosters von St. Jakob in Regensburg, dem laut Schutzbrief Griesstetten gehörte, eine größere Wallfahrtskirche errichten. Die Reliquien der drei Benediktiner kamen zwischenzeitlich in das Franziskanerkloster Dietfurt. 1862 wurden sie feierlich vom Kloster nach Griesstetten zurückgebracht. Die Pilger gelobten damals, diese Prozession alle 50 Jahre zu wiederholen.
Am 17. Juni 2012 war es zuletzt soweit. Viele Wallfahrer kamen zur Prozession mit den "Drei Elenden Heiligen". Die Schreine mit den Reliquien waren vorher im Dietfurter Franziskanerkloster restauriert und für das Fest hergerichtet geworden. Das nächste Mal findet die Prozession im Jahr 2062 statt.

Auch wenn die Wallfahrtskirche Griesstetten den Beinamen "Zu den Drei elenden Heiligen" trägt, ist ihr eigentlicher Kirchenpatron der heilige Martin, dessen Gedenktag heute begangen wird.

Glocke von 1500

Im Dachreiter hängen drei kleine Bronzeglocken, deren kleinste noch aus der Zeit um 1500 stammt. Die beiden anderen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in Passau und im westfälischen Gescher gegossen.


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