Zwölfuhrläuten Hagelstadt in der Oberpfalz
Respekt muss man den Hagelstädtern zollen! Schafft es doch die kleine Gemeinde im südöstlichen Landkreis Regensburg, bei knapp 2000 Einwohnern in sechs Ortsteilen stattliche fünf Kirchen aufzuweisen.
Darunter eine Wallfahrtskirche im Ortsteil Höhenberg. Pfarrkirche ist aber ausgerechnet die Jüngste im Bunde: zudem ist die Hl. Dreifaltigkeit ein deutlich sichtbares Kind der Moderne.
Neue, größere Kirche 1971 geweiht
Urkundlich erstmals erwähnt wird der Ort "Hahholstat" 826 in den Traditionen des Hochstifts Regensburg. Meist waren es fast 1000 Jahre lang Bischöfe, Klöster und Äbte, die sich teils zänkisch um Lehen, Abgaben und Ordnungshoheit bemühten.
Vor dem Jahr 1958 war Hagelstadt stets Filiale der Pfarrei Langenerling. Weil die alte Vituskirche im Ortskern aber mit wachsender Einwohnerzahl zu klein wurde, entschied man 1963 unter Planung des Architekten Friedrich Schwertle, eine neue Kirche anzugehen, ein Kirchenbauverein wurde dafür gegründet. Baubeginn war 1969, und am 6. Juni 1971, also heute vor 50 Jahren, konsekrierte der damalige Regensburger Bischof Rudolf Graber die Pfarrkirche. Sie liegt zentral im Ort und wirkt nur auf den ersten Blick wie ein Fremdkörper in der Landschaft.
Moderne Sakralkunst
Der Bau ist in Kreuzform angelegt, mit einem aus dem Boden wachsenden ziegelgedeckten Zeltdach. Man wollte im Ort eine Dominante setzen, ohne die Umgebung zu erdrücken. Liebhaber moderner Sakralkunst kommen auch im Innenraum voll auf ihre Kosten. Altar, Tabernakelsäule und Ambo sind aus Bronze, der Boden im Kirchenraum ist mit Treuchtlinger Marmor verlegt. Durch die in alle vier Kreuzenden eingebauten Betonglasfenster wird der Raum gleichmäßig ausgeleuchtet.
Der kupfergedeckte 43m hohe Turm der Hl. Dreifaltigkeit ist als Pyramide ausgeführt, dient als Wahrzeichen Hagelstadts und trägt 5 Glocken mit einem Gewicht von zweieinhalb Tonnen, die auch heute unüberhörbar zum Patrozinium einladen.