Zwölfuhrläuten Mintraching in der Oberpfalz
Mauritius. Bei diesem Namen denken viele an das Urlaubsparadies im Indischen Ozean. Oder vielleicht an die berühmte Briefmarke. Dabei ist der Kirchenpatron St. Mauritius oder Moritz gar nicht einmal so selten. Allein in Bayern gibt es zwölf Kirchen dieses Namens.
Kirche und Pfarrei von Mintraching tauchen früh in Päpstlichen Schutzbriefen auf. Da wird etwa am 30. März 1148 darum gebeten, die Zugehörigkeit an das Kloster Niederaltaich zu bestätigen. Auch das Benediktinerkloster an der Donau hat St. Mauritius als Patron.
Schutz des Wasserheiligen Johann von Nepomuk
Auf den ersten Blick erscheint die Mintrachinger Kirche wie eine Mutter mit Kind. Direkt angebaut ist nämlich die ebenfalls mit einer Zwiebel gekrönte Kapelle St. Leonhard von 1713. Die Pfarrkirche wurde einige Jahrzehnte vorher auf den alten Fundamenten des Vorgängerbaus errichtet und im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet.
Der Hochaltar, 1818 im klassizistischen Stil aufgestellt, bekam in den 50er Jahren ein Rokoko-Gewand. Damals entstand auch das Altarbild. Es zeigt den Kirchenpatron als den heldenhaften Anführer der Thebaischen Legion, der um 300 unter Kaiser Maximian den Martertod erlitten hat. Die Deckenfresken wiederum malte 1922 der bekannte Vertreter des Neubarock, Josef Wittmann aus München. Die holzgeschnitzten Figuren in der Kirche stellen die beliebten Bauern-Patrone Wendelin, Rochus und Leonhard dar. Und der Wasserheilige Johann von Nepomuk darf an einem Ort nicht fehlen, den nicht selten das Hochwasser der Donau bedroht.
Glocken im Gloria Motiv
Im 45 Meter hohen Turm läuten vier Glocken im Gloria Motiv. An diesem Sonntag zu Ehren der ersten Erwähnung des Ortes Muntrihhinga im Jahr 768. Ohne Datum, aber noch viel älter sind die Siedlungsspuren der ältesten Bauernkultur Mitteleuropas.