Zwölfuhrläuten Möning bei Neumarkt in der Oberpfalz
Weit reicht der Blick vom Möninger Berg. Über 100 Ortschaften mit ihren Kirchtürmen sollen von hier oben aus zu erkennen sein. Einer der markantesten Türme, der wie ein langer, spitzer Zeigefinger 52 Meter hoch aufragt, gehört sicherlich zur Pfarrkirche von Möning.
St. Willibald kann in diesem Jahr stolz auf eine 950-jährige Geschichte zurückblicken - was die Pfarrei mit zahlreichen Veranstaltungen auch gebührend zu feiern weiß.
Deckengemälde im Nazarenerstil
Von der ersten romanischen Kirche sind allerdings nur noch wenige Spuren erhalten. In der Spätgotik entstand der aus Sandsteinquadern errichtete Turm, den man nach einem teilweisen Einsturz im Dreißigjährigen Krieg wiederaufbaute. Dass das Möninger Gotteshaus auch einmal eine Wehrkirche war, davon zeugt heute noch der Heuturm, durch den man von der Südseite her das Kirchenareal betritt.
Im Innenraum erwartet den Besucher eine weitgehend spätbarocke Einrichtung. Besonders qualitätsvoll ist der Hochaltar aus dem Jahr 1753. Auf dem Altarbild sind der Kirchenpatron Willibald und seine Schwester Walburga zu sehen, wie sie in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen werden. Die Deckengemälde im Nazarenerstil entstanden 1874 und widmen sich thematisch den Schutzheiligen der Pfarrei Möning sowie der Muttergottes.
Evangelistenglocke aus 14. Jahrhundert
Ein ganz besonderer Schatz versteckt sich noch auf dem Kirchturm, nämlich die Evangelistenglocke, die tonhöchste des vierstimmigen Geläuts. Sie entstand Anfang des 14. Jahrhunderts und zählt zu den ältesten Glocken im Bistum Eichstätt.
Zusammen mit drei Nachkriegsglocken aus Erding und Heidelberg ruft sie am heutigen Haupttag des Festjahres 2020 die Gläubigen zum Pontifikalamt und zum Pfarrfest.