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Zwölfuhrläuten Neunaigen in der Oberpfalz

Wer in der mittleren Oberpfalz unterwegs und auf der Suche nach sehenswerten Landkirchen ist, dem sei ein Besuch in Neunaigen wärmstens empfohlen.

Von: Armin Reinsch

Stand: 19.11.2023 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Neunaigen in der Oberpfalz

Man findet den im Jahr 1143 urkundlich erstmals erwähnten Ort nahe der Autobahn A93, aber dennoch in ruhiger Lage im Gemeindegebiet von Wernberg-Köblitz.

Lange kirchliche Geschichte

Überragt wird das Dorf vom Spitzturm der Vituskirche, einer im Kern gotischen Anlage, die aber wegen Baufälligkeit von 1788 bis 1790 ein neues Langhaus erhielt. Das Patrozinium deutet auf eine lange kirchliche Geschichte hin - und tatsächlich: Man geht davon aus, dass die Gründung der Pfarrei Neunaigen bereits 1271 erfolgte. Bis zum Dreißigjährigen Krieg war sie eigenständig, dann wurde das Dorf der Pfarrei Kemnath angegliedert, 2001 erfolgte der Wechsel in die Pfarreiengemeinschaft Oberköblitz.

Wertvolle Monstranz mit Reliquie

Betritt man das Gotteshaus, ist man sofort angetan von der schönen Rokokoausstattung mit den drei eleganten Altären. Vom Nabburger Maler Franz Lidtmann stammen die spätbarocken Deckenwandmalereien und Rahmenstuckfelder. Sie zeigen Szenen aus dem Leben und die Verherrlichung des Heiligen Vitus.
Stolz sind die Neunaigener aber nicht nur auf ihre hübsche Kirche, sondern auch auf die wertvolle Monstranz mit einer Reliquie des Pfarrpatrons.

Spätgotische Glocke

Der Kirchturm erhielt seine heutige Form im Zuge der Instandsetzungsarbeiten nach größeren Sturmschäden im Jahr 1856. Unter seinem achtseitigen Spitzhelm schwingen vier Glocken, darunter ein spätgotisches, vermutlich in Nürnberg gegossenes Instrument aus der Zeit um 1500. Die übrigen drei stammen von Engelbert Gebhard aus Kempten - einem in Oberpfälzer Glockenstuben nur selten anzutreffenden Gießer. Zusammen lässt das Quartett die Töne fis, gis, h und cis erklingen.


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