Zwölfuhrläuten Neunburg vorm Wald in der Oberpfalz
Die fünf Glocken von St. Josef, 1947 in München gegossen, klingen weit hinaus ins Tal der Schwarzach und über die Höhen des Oberpfälzer Waldes. Kein Wunder, steht die Kirche mit dem kantigen Turm doch auf dem höchsten Punkt von Neunburg.
Neben dem Wittelsbacher-Schloss, der Burg, den Türmen und Mauern der alten Wehranlage ist sie das Wahrzeichen der alten Pfalzgrafenstadt und bildet zusammen mit schönen, alten Stadthäusern den historischen Kern Neunburgs.
Aus Burgkapelle entstanden
Ihren eigenen Kern hat St. Josef in einer Burgkapelle der adeligen Herrscher, die damals noch dem Patron der Ritter, St. Georg gewidmet war. Pfalzgraf Johann von Neunburg-Neumarkt wollte nach seinem Sieg über die Hussiten, 1433, eine größere Kirche und so entstand eine dreischiffige Basilika mit zwei Türmen.
Im 17. Jahrhundert stürzte der mächtigere Südturm ein und wurde nicht wieder aufgebaut. Über Jahrhunderte begnügte sich St. Georg mit dem verbliebenen und diente den Neunburger Gläubigen treu als Pfarrkirche.
Oberschwäbische Glaskunst
Nach dem 2. Weltkrieg und der Eröffnung eines Bundeswehrstandorts in Neunburg wurde die altehrwürdige Stadtpfarrkirche aber zu klein. Der gotische Chorraum wurde abgebrochen und stattdessen ein moderner Kirchenbau aufgezogen, der das Patronat des heiligen Josef erhielt.
Neben den historischen Ausstattungsstücken setzen die Fenster des oberschwäbischen Glaskünstlers Erich Schickling einen künstlerischen Schwerpunkt des Kirchenbaus. Sie zeigen die biblische Heilsgeschichte als Weg Gottes mit den Menschen.
Fünfzig Jahre nach der Weihe der neuen Josefskirche plant die Pfarrgemeinde eine umfassende Sanierung des großen Gotteshauses. Sie lässt sich dabei leiten von der Aufforderung des Engels an ihren Pfarrpatron: "Josef, steh auf!"