Zwölfuhrläuten Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz
Auf einem schmalen Höhenrücken, kurz vor der Mündungsstelle zwischen Waldnaab und Floß, lag schon im Mittelalter der Stadtkern von Neustadt. Erstmals erwähnt 1218 als "nova civitas"!
Der historische Stadtplatz ist geprägt vom Alten und Neuen Schloss, den ehemaligen Residenzen des böhmischen Adelsgeschlechtes der Lobkowitzer. Auch die schmalen, aneinander gereihten Giebelhäuser tragen zu dem schönen Bild der Stadt bei und natürlich die Stadtpfarrkirche St. Georg!
Barocke Schönheit
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche St. Georg, damals "St. Jörg", stammt aus dem Jahr 1340. Heute sehen wir sie in ihrer barocken Form, so, wie sie 1735 entstanden ist. Der Kirchenpatron begegnet dem Besucher auf dem Gemälde des Hochaltars, das der Künstler Thaddäus Rabusky geschaffen hat, ein waschechter Neustädter. Von ihm stammt auch der Kreuzweg. Auf der fünften Station hat er sich selbst portraitiert: als Simon von Cyrene, der Jesus hilft, das Kreuz zu tragen.
Einst ganz buntes Geläut
Den alten Turm stockte man auf fünf Geschosse auf und setzte ihm eine doppelte Kuppel mit Laterne auf. Darunter läuteten bis zu den kriegsbedingten Abgaben Glocken aus ganz unterschiedlichen Zeiten und Gießereien. Sie stammten von Stayn im böhmischen Tachau, von Kleeblatt und Bertold in Amberg, Lorenz und Gugg in Passau oder Schelchshorn in Regensburg. Die vier Glocken, die heute über die schöne Stadt schallen, wurden 1949 bei Otto in Bremen-Hemelingen gegossen.
Ob Jubiläum, Zoiglstuben, Bürgerfest oder Kirchweihmarkt – in der kleinsten Kreisstadt Bayerns ist Tradition nicht nur allgegenwärtig, sondern wird von Bürgern und Besuchern gleichermaßen mit Leben erfüllt. Nicht nur zum 800-Jahre-Jubiläum.