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Zwölfuhrläuten Nittenau in der Oberpfalz

Was hat der Münchner Nockherberg mit Nittenau zu tun, dem im reizvollen Regental zwischen Regensburg und Schwandorf gelegenen, über 1000 Jahre alten Städtchen?

Von: Armin Reinsch

Stand: 28.01.2024 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Nittenau in der Oberpfalz

Nun, im Jahr 1773 entwickelte ein gewisser Bruder Barnabas im Münchner Paulanerkloster am Nockherberg das bis heute beliebte Salvator-Starkbier. Barnabas hieß mit bürgerlichem Namen Valentin Stephan Still und stammte aus dem Nittenauer Ortsteil Fischbach.

Wachsende Zahl protestantischer Christen

Im Jahr 1556 führte Pfalzgraf Ottheinrich in der Oberpfalz, somit auch in Nittenau, die Reformation ein. Rund 70 Jahre später erfolgte schon wieder die Rückkehr zum Katholizismus, wenngleich sich in den Häusern einiger Nittenauer noch weiterhin verbotenerweise lutherische Bücher befunden haben sollen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich in der Region Heimatvertriebene aus Schlesien an, wodurch die Zahl protestantischer Christen schlagartig wuchs. In Nittenau gab es damals aber noch keine eigene evangelische Kirche. Die Gottesdienste fanden unter anderem im ehemaligen Amtsgericht, dem heutigen Rathaus, statt.

Mehrmals umgebaut und erweitert

Erfreulicherweise ließ der Kirchenbau aber nicht lange auf sich warten: 1959 erfolgte die Grundsteinlegung, ein Jahr später bereits die Weihe. Mittlerweile wurde die Erlöserkirche zweimal umgebaut bzw. erweitert und beherbergt unter ihrem Dach auch das Gemeindezentrum.
Im schlichten Kirchenraum ist der Wandteppich von Hubert Distler erwähnenswert, dessen Symbole führen den Betrachter durch das Kirchenjahr. Der in die Altarwand eingelassene Renaissance-Grabstein erinnert an Albert Sartor, den 1582 verstorbenen zweiten evangelischen Pfarrer Nittenaus.

Aus dem Dachreiter ertönt ein helles Glockentrio, das im Jahr 1960 in Karlsruhe gegossen wurde. Jede der Glocken ist einer der drei göttlichen Personen gewidmet: dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist.


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