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Zwölfuhrläuten Reuth bei Erbendorf in der Oberpfalz

Hügel, Wälder, Wiesen, Felder - Reuth liegt hübsch eingebettet zwischen den Ausläufern des Steinwaldes und dem Naturschutzgebiet Waldnaabtal.

Von: Regina Fanderl

Stand: 25.06.2017 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Reuth in der Oberpfalz

Zwei Türme prägen den Ort. Der runde gehört zum Reuther Schloss, der eckige zur Kirche. Beide sind auch insofern verbandelt, als die Kirche einmal Schloss- und Hofmarkskapelle war.

Geschnitzte goldene Akanthusaltäre

Während aber das romantische Schloss nur von außen zu besichtigen ist, steht die 1717 erbaute, von außen schlichte Barockkirche zum Glück offen, denn sie offenbart eine Überraschung: zwei geschnitzte goldene Akanthusaltäre, die Kunstpilger aus dem In- und Ausland anlocken. Der Hochaltar ist wie eine Monstranz gestaltet und dicht von filigranem Schnitzwerk umrahmt. Den Akanthusranken sind Sonnenblumen, Rosen- und Distelblüten aufgesetzt, durch die das Licht vom rückwärtigen Fenster fällt und den Hochaltar fast schwerelos erscheinen lässt. Die Altarbilder zeigen die heilige Katharina von Alexandrien und die heilige Sippe, im Seitenaltar steht eine Figur der Maria Immaculata.

Zoigl-Braukunst

Den Zusatz "bei Erbendorf" bekam Reuth nach der Mitte des 19. Jahrhunderts verpasst, wohl aufgrund des häufig vorkommenden Ortsnamens "Reuth". Seit 1864 gibt es auch einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Regensburg-Hof.
Aber nicht nur Kunstliebhaber oder Freunde alter Bahnstrecken kommen in Reuth bei Erbendorf auf ihre Kosten. Einheimische wie Besucher freuen sich über die Existenz der kleinen Schlossbrauerei von 1742. Sie ist eine der wenigen Brauereien, die Zoigl herstellt, ein untergäriges, infiltriertes Bier, das vor allem in der nördlichen Oberpfalz verbreitet ist.


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