Zwölfuhrläuten Sackenried in der Oberpfalz
Zwischen dem oberpfälzischen Bad Kötzting und dem niederbayerischen Viechtach schlängelt sich, vom kleinen Wettzell aus, eine schmale Straße nach Westen ins noch kleinere Sackenried. Entlang der zwei Kilometer säumt ein Kreuzweg aus Granit jene Pilgerstrecke, die Gläubige seit Jahrhunderten nehmen, um vor den Vierzehn Nothelfern ihre Sorgen und Nöte bei Andacht und Gebet vorzubringen.
Urkundlich erwähnt wird Sackenried erstmals 1209, damals übergibt Graf Berthold von Bogen die Mutterkirche Arnbruck nebst aller zugehörigen Kapellen an Abt Poppo von Niederaltaich. Weiters scheint belegt, dass Sackenried und Wettzell schon Anfang des 15. Jahrhunderts eigenständige Pfarrei waren. Die Wallfahrt nach Sackenried war allzeit nie groß und von überregionaler Bedeutung, so konnte die Nothelfer-Kirche ihre wertvolle alte Ausstattung bis heute bewahren.
Vierzehn Nothelfer im Zentrum
Das Langhaus mit leicht eingezogenem spätgotischem Chor soll romanischen Ursprungs sein. Experten vermuten, daß das Gotteshaus zu den ältesten im Oberen Bayerischen Wald zählt. Ob das romanische Kirchenschiff Mitte des 17. Jahrhunderts erneuert oder nur gewölbt wurde, ist unklar. Sicher ist: das schöne Interieur mit drei Altären und Kanzel stammt aus dem späten 17. Jahrhundert.
Im Zentrum der Wallfahrtskirche: der barocke Hochaltar mit spätgotischer Holzgruppe der Vierzehn Nothelfer, die sich beiderseits eng um den Erbärmedich-Christus scharen. Noch heute umschreiten Wallfahrer am Patroziniumstag nach den Messen mit Votivgaben den Hochaltar, um Schutz für Haus- und Hoftiere zu erbitten.
Drei Glocken-Geläut
Der Fassadenturm mit Zwiebelhaube wurde im 20. Jahrhundert in die westliche Giebelmauer eingebaut. In ihm läuten seit 1998 wieder drei Glocken, die jüngste wurde bei Rauscher in Regensburg gegossen und ist dem Hl. Josef geweiht.