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Zwölfuhrläuten Saltendorf an der Naab in der Oberpfalz

Um gleich Verwechslungen auszuschließen: im oberpfälzischen Landkreis Schwandorf gibt es zwei Dörfer mit Namen Saltendorf. Um sich von dem Saltendorf bei Wernberg-Köblitz zu unterscheiden, bekam der Ortsteil von Teuplitz, aus dem heute unser Glockenläuten kommt, den Zusatz "an der Naab".

Von: Regina Fanderl

Stand: 01.09.2019 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Saltendorf a.d. Naab in der Oberpfalz

Das schon Mitte des 12. Jahrhunderts erwähnte Kirchdorf liegt also nicht nur im idyllischen Naabtal, sondern erlangte überregionale Bedeutung durch die Entdeckung von Flintensteinen in einem Steinbruch. Sie dürften in den Napoleonischen Kriegen keine geringe Bedeutung gespielt haben.
Auch Freunden der Musik Georg Philipp Telemanns könnte Saltendorf ein Begriff sein. Stammen doch seine Vorfahren mütterlicherseits aus Saltendorf. Telemannkonzerte gibt es regelmäßig in der Wallfahrtskirche "Mariä Heimsuchung", einem langgestreckten Barockbau mit Zwiebelturm. Seit "undenklichen Zeiten", heißt es pilgerte viel gläubiges Volk hierher. Als der Zustrom im 18. Jahrhundert etwas nachließ, erteilte Papst Pius VI. Saltendorf einen für immer geltenden Ablass, was die Wallfahrt für einige Zeit wieder in Schwung brachte.

Spätgotisches Gnadenbild

Doch bis heute kommt dem Gnadenbild auf dem Hochaltar Verehrung entgegen. Es ist eine spätgotische Madonna aus Holz, das Jesuskind auf dem linken Arm. Links und rechts wird die Gottesmutter flankiert von ihren Eltern, Anna und Joachim. Die beiden Heiligen finden sich auch in einem der barocken Deckengemälde wieder, die Szenen aus dem Leben Marias zeigen.

Im Turm geben vier Glocken den Ton an. Drei Exemplare wurden 1961 bei Schilling in Heidelberg gegossen, eine alte Glocke von 1659 aus der Gießerei Schelchshorn in Regensburg überlebte das Einschmelzen zu Kriegszwecken. Ein Gutachter aus München hatte ihr einen besonders reinen Klang attestiert.


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