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Zwölfuhrläuten Schwandorf in der Oberpfalz

Die Große Kreisstadt Schwandorf, rund 40 Kilometer nördlich von Regensburg an der Naab gelegen, ist über 1000 Jahre alt. Mit dem eleganten Wasservogel hat der Ortsname aber nichts zu tun, dieser lässt sich wohl auf slawische Wurzeln zurückführen. Heute zählt die Stadt rund 30.000 Einwohner und ist ein bedeutender Gewerbe- und Industriestandort in der mittleren Oberpfalz.

Von: Armin Reinsch

Stand: 01.09.2024

Zwölfuhrläuten: Schwandorf in der Oberpfalz

Lange Zeit gehörten die Schwandorfer Katholiken zur Pfarrei St. Jakob. Schon Ende der 1930er-Jahre wurde in der Südstadt, im sogenannten "Lindenviertel", ein Grundstück für ein zweites Gotteshaus erworben. Doch erst 1950 konnte man mit dem Bau der neuen Herz-Jesu-Kirche nach Plänen von Regierungsbaumeister Hans Beckers beginnen.

Mächtiges Christusrelief

Aus finanziellen Gründen zog sich die Fertigstellung jedoch längere Zeit hin. Auch an einen Turm mit angemessenem Geläut war vorerst nicht zu denken. Daher musste man sich zunächst mit einem, auch heute noch über dem Westgiebel thronenden Dachreiter begnügen.

Wer den langgestreckten Kirchenraum betritt, dessen Blick wird unweigerlich vom mächtigen Christusrelief des Münchner Bildhauers Friedrich Hirsch in der Apsis angezogen. Es zeigt den Gottessohn mit ausgebreiteten Armen, von dem Strahlen der Gnade ausgehen. Die ebenfalls gelungenen Figuren der Muttergottes mit Kind und des Erzengels Michael bei den Seitenaltären stammen vom Regensburger Künstler Guido Martini.

Eindrucksvolles, sechsstimmiges Geläut

Seit 1958 setzt der 32 Meter hohe Glockenturm einen optischen Akzent im Schwandorfer Stadtbild. Auch akustisch beeindruckt die Herz-Jesu-Kirche, wenn an hohen Festtagen das eindrucksvolle, sechsstimmige Geläut erklingt. Die kleinste, 1951 bei Petit&Edelbrock gegossene Glocke, wurde aus dem Dachreitergeläut übernommen, die fünf anderen entstanden 1958/59 bei Hofweber in Regensburg.


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