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Zwölfuhrläuten Unterauerbach in der Oberpfalz

Fährt man von Schwarzach bei Nabburg in der Oberpfalz nach Südosten, erstreckt sich dort das unscheinbare, geschlossene Auerbachtal. Und wie an der Perlenschnur aufgereiht, liegen die Ortschaften Unter-, Mitter- und Oberauerbach. Unterauerbach, der größere Ort mit heute knapp 160 Einwohnern, ist dabei das Pfarrdorf.

Von: Christian Jungwirth

Stand: 27.12.2020 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Unterauerbach in der Oberpfalz

Schon die Slawen haben hier im 9. Jahrhundert gesiedelt, deren besondere Verehrung des Hl. Nikolaus mag als Indiz für das Patronat der Pfarrkirche gelten. 1031 wird die Ansiedlung erstmalig als "Urpach" urkundlich erwähnt.

Gediegene Innenausstattung

Mitten im Dorf, markant auf einem Hügel, thront der Kirchenbau. Sein Vorgänger wird 1325 errichtet, ist Ende des 19. Jahrhunderts aber derart baufällig, daß man ihn ab 1902 durch die jetzige Kirche im neuromanischen Stil ersetzt. Sie wird im Juli 1920 durch Bischof Antonius von Henle konsekriert.
Im Innern des Gotteshauses ist Gediegenheit erste Wahl. Zentral fällt der Blick auf den Hochaltar. Er hat die Form eines Reliquienschreins des Hl. Nikolaus und zeigt Bilder aus dem Leben des legendären Bischofs von Myra. Ferner sind die 4 Evangelistensymbole, die Marterwerkzeuge Christi sowie die 4 abendländischen Kirchenväter zu entdecken. Neben dem Hochaltar stammen auch beide Seitenaltäre, der Beichtstuhl sowie die Lourdesgrotte aus der Werkstatt des Regensburger Bildhauers Hans Loibl. Ebenso der Ambo; er diente augenscheinlich in früherer Zeit einmal als Kanzel.
In der Apsis zeigen zwei bunte Kirchenfenster die Heiligen Elisabeth und Johannes den Täufer.

Drei neue Glocken aus Regensburg

Im Kirchturm verrichten vier Glocken ihren schallenden Dienst: die kleinste, dem Hl. Josef geweiht, ist auch die älteste. Nach beiden Weltkriegen wurden 1951 drei neue Glocken der Gießerei Hamm-Hofweber in Regensburg gekauft. Zusammen bringt das Quartett eindreiviertel Tonnen auf die Waage.


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