Zwölfuhrläuten Wolfring in der Oberpfalz
Wolfring, das Dorf im Landkreis Schwandorf, ist zwar nicht groß, aber seine gut 600 Einwohner können sich einer 900 Jahre alten Geschichte rühmen.
Nachweislich haben im Jahr 1119 drei Wolfringer Edelleute einen Stiftungsbrief des Bamberger Bischofs Otto I. unterschrieben. Ein historisches Datum, das mit einem rauschenden Fest und einer Vielzahl an Veranstaltungen begangen wurde.
Wittelsbacher Veste als Namensgeberin
Freilich, die Ansiedlung selber ist wesentlich älter. Sie lag an einer wichtigen mittelalterlichen Handelsstraße und verdankt ihren Namen nicht dem heute umstrittenen Wolf, sondern der Veste Wolfring, die lange Zeit zu den wittelsbachischen Besitzungen gehörte. An ihrer Stelle steht seit dem Jahr 1570 das Schloss Wolfring. Ein markantes, dreigeschossiges Gebäude mit einem steilen Schopfwalmdach. Unübersehbar prägt es zusammen mit der Filialkirche St. Michael das Ortsbild.
Schutzengelbruderschaft im 18. Jahrhundert
Die Kirche, wie sie heute dasteht - gelb-weiß gestrichen die Fassade, eine doppelte Zwiebel mit Laterne auf dem Turm - stammt aus der Barockzeit. Der Kirchenpatron, Erzengel Michael mit dem Flammenschwert, begegnet dem Besucher gleich viermal: als Bronzeskulptur am Kirchenportal, am rechten Seitenaltar, auf dem Schalldeckel über der Kanzel und im Deckengemälde.
Dem Soldatenpatron zu Ehren hat sich im Jahr 1747 die Schutzengelbruderschaft gegründet, die bis heute besteht.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hängen im Kirchturm von Wolfring wieder drei Glocken - quasi aus einem Guss. Zwei waren Opfer der Rüstungsindustrie geworden, die verbliebene dritte passte nicht mehr zum Klangbild des neuen Trios aus der Glockengießerei Karl Hamm in Regensburg. In frommer Eintracht klingen sie auch im Jubiläumsjahr ins oberpfälzische Land hinaus.