Zwölfuhrläuten Wolkering in der Oberpfalz
Das Jahr 2022 wird vielen Wolkeringern sicher noch lange in Erinnerung bleiben, denn das Dorf im südlichen Landkreis Regensburg kann heuer stolz auf sein 1200-jähriges Bestehen zurückblicken, was Ende Juni mit einem großen Festwochenende bereits gebührend gefeiert wurde.
Seit 1972 ist die ehemals eigenständige Gemeinde ein Ortsteil von Thalmassing. Auch ein Kirchenbau in Wolkering ist schon für das Jahr 822 belegt. Das heutige Gotteshaus, welches sich am Ortsrand in erhöhter Lage erhebt, stammt aber aus späterer Zeit.
Von der gotischen Kirche ist der eindrucksvolle Treppengiebelturm erhalten geblieben. Das Langhaus muss 1746 laut des damaligen Pfarrers in einem so schlechten Zustand gewesen sein, dass nur noch der Abriss und ein Neubau in Frage kamen. 1928 fügte man zwei Seitenkapellen und die Sakristei an.
Barockfresken wieder freigelegt
Ein Blickfang im Inneren ist der mit reichem Akanthuswerk verzierte Hochaltar, welcher sich optisch von den beiden ebenfalls barocken Seitenaltären deutlich unterscheidet. Er befindet sich erst seit der großen Renovierung 1953/54 in Wolkering und stammt aus der im Zuge der Errichtung des Truppenübungsplatzes Hohenfels aufgegebenen Kirche in Kittensee. Die beiden wieder freigelegten großen Deckengemälde aus der Erbauungszeit wurden von Otto Gebhard aus Prüfening geschaffen und zeigen im Presbyterium die Darbringung Jesu im Tempel und im Langhaus den Tempelgang Mariens.
Seltenes Glockengeläut
Am heutigen 15. August rufen die drei klangvollen, in Passau gegossenen Glocken die Wolkeringer zum Patroziniumsgottesdienst. Sie sind im selten zu hörenden, so genannten Sextakkord gestimmt. Ein viertes Instrument im Turm dient als Sterbeglocke und wurde 1925 in Regensburg gegossen.