Zwölfuhrläuten Monheim in Schwaben
Zwischen Donau, Ries und Altmühltal liegt die Monheimer Alb, ein Ausläufer des fränkischen Jura. Das Mittelgebirgsland gehört zum Naturpark Altmühltal. Das Städtchen Monheim mit seinen rund 5.000 Einwohnern liegt in Schwaben, das hier im Dreiländereck an Oberbayern und Mittelfranken grenzt.
Die Handelsstraße von Nürnberg nach Augsburg sorgte Jahrhunderte lang für reges Leben: Vor den schmucken Fachwerkhäusern zwischen den beiden Tortürmen wurden die Pferde gewechselt, Wirtshäuser luden zur Rast und Pilger suchten die Reliquien der Hl. Walburga auf. Die Nonne hatte ihren Bruder Willibald, den ersten Bischof von Eichstätt, bei seiner Mission unterstützt. 893 kamen ihre Gebeine in das noch junge Benediktinerinnenkloster Monheim, das bis 1533 bestand.
Gotik, Barock und St. Walburga
Heute begrüßt die Walburgastatue Besucher vor dem Kircheneingang und in der Walburgakapelle schmückt eine zierliche Silberfigur der Kirchenpatronin den Altar. Die Stadtpfarrkirche war zunächst Klosterkirche: Im Kreuzgang sind verwitterte romanische Säulen freigelegt. Das gotische Kirchenportal zeigt die Jahreszahl 1509. Ein Kreuzrippengewölbe überspannt die stattliche Hallenkirche, in der sich Gotik, Barock und erstaunlicherweise auch Jugendstil zu einer Einheit fügen.
Volles Geläut mit sieben Glocken
Die in feierlichem Schwarz-Gold gehaltenen Altäre mit blauen Säulen am Hochaltar kamen nach der Säkularisation aus dem nahen Kloster Kaisheim. Ungewöhnlich ist ein schwer zu deutendes Holzrelief am Kanzelaufgang, das drei Nonnen mit Hahn und Hennen zeigt. Stolz sind die Monheimer auf das volle Geläut der sieben Glocken: die älteste wurde 1552 in Nürnberg gegossen, die beiden jüngsten kamen im Zuge der Turmsanierung im Herbst 2009 dazu. Neu ist auch der Glockenstuhl aus Eichenholz, der meisterhaft in den engen Turm eingefügt ist und die jetzige Klangfülle ermöglicht.