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Zwölfuhrläuten Roggenburg in Schwaben

Die Kirche der schwäbischen Gemeinde Roggenburg gehört zu den schönsten Rokokokirchen in ganz Schwaben. Mit ihren barocken Doppeltürmen bildet sie den Mittelpunkt einer prächtigen Klosteranlage.

Von: Marianne Bitsch

Stand: 15.08.2008 | Archiv

Zwölfuhrläuten: Roggenburg in Schwaben

Das Patrozinium Mariä Himmelfahrt feiern die Gemeinde Roggenburg und ihre Prämonstratenser-Chorherren mit einem Festgottesdienst und einer feierlichen Reliquienprozession um das Kloster. Es war ein besonderes Ereignis, als der Orden 1986 zurückkehrte und 180 Jahre nach der Säkularisation hier im Landkreis Neu-Ulm den Neuanfang wagte. Er knüpfte damit an eine Tradition an, die nach der Überlieferung 1126 mit einer Stiftung der Grafen von Bibereck begann.

Bildungszentrum

Die Prämonstratenser-Chorherren suchen keine mönchische Abgeschiedenheit sondern wirken als Seelsorger in der Region. In Roggenburg entstanden seit der Wiederbegründung des Klosters ein Bildungszentrum für Familie, Umwelt und Kultur, ein Haus der Kunst im Prälatengarten, ein Kräutergarten, ein Klostergasthof und ein Klosterladen. Nur der Ostflügel wartet noch auf die Renovierung.

Schwerelose Rokokoarchitektur

Den Mittelpunkt der Anlage bildet die Kirche, deren barocke Doppeltürme über dem sanfthügeligen Bibertal weithin zu sehen sind. Drei der vier Glocken stammen noch aus der Vorgängerkirche aus der Zeit um 1500. Das 1758 geweihte Gotteshaus zählt zu den schönsten Rokokokirchen in Schwaben. Die fast schwerelos schwingende Architektur, die im Licht erstrahlende Sinfonie von Weiß und Gold, die vollendete Harmonie der Ausstattung, die zahlreichen Putten und eleganten Engel betonen den heiteren Rokokocharakter.

Muttergottes thematisch allgegenwärtig

Bedeutende Künstler wie der Baumeister Simpert Kramer, der Maler Franz Martin Kuen, der Bildhauer Anton Sturm und der ältere Christoph Rodt tragen zum jubilierenden Gesamtkunstwerk bei. Allgegenwärtig ist die Muttergottes: von der Geburt mit der Anbetung der Könige über die ergreifende, totenbleiche Pieta in der Freitagskapelle bis zur Himmelfahrt im Hochaltar.


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